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t595: Gabel des Grauens braucht Service - Empfehlungen?


FloE

Empfohlene Beiträge

vor einer Stunde schrieb Sandie:


 


Der Zusammenhang ist mir nicht ganz klar. Warum sollte das so sein?
Die Feder kompensiert doch das Gewicht in beide Richtungen, oder hab ich da einen Denkfehler?

Ich mache jetzt mal ein ganz extremes Beispiel.  Ich habe für ein Slalomauto ein Fahrwerk gebaut.  Vorhanden waren gekürzte Koni Gelb Dämpfer in normaler Ausführung.  Die Federn habe ich bei H&R nach meinem Angaben wickeln lassen. Federrate waren vorne 130 kg/cm     130 N/mm hinten müssten es knapp unter 100 kg/cm gewesen sein. Nur damit man einen Vergleich zu den beiden 9,5N/mm Federn des Motorrades hat. 

Nachdem die Federn montiert waren, hat sich gezeigt, das die Konidämpfer erst bei so gut wie komplett zugedrehter Zugstufe die Federn unter Kontrolle hatten. Was ist passiert? Bei Probefahrten inklusive Slalom Simulationen ist nach dem Einfedern des Autos bzw eines Rades/Achse, sofern noch geschehen, es ein regelrechtes Ausspringen gab. Mit kontrollierten Ausfedern hat das nichts mehr zu tun. Es war geradezu Gefährlich. Nach justieren der Zugstufen wurde es schon besser.  Da es sich bei den Konis um reine Öldämpfer handelte, habe ich diese dann geöffnet und anderes Öl genommen. In diesen Speziellen Fall gab es mit der Druckstufe beim fahren keine Probleme. Sicher wäre hier noch ein Anpassen von Vorteil gewesen, aber der Fahrer war dann zufrieden und das Fahrwerk konnte dann gut Eingestellt werden. 

So wenn man jetzt beim Motorrad eine Stärkere Feder verbaut braucht man eine straffere Zugstufe. Die Druckstufe muss hingegen nicht straffer werden. Allerdings kommt es hier noch auf den Einsatzzweck/Gewichte usw an. 

Als total Problematisch sehe ich zB im PKW Bereich die KW Gewindefahrwerke der Variante 3 an, die eine Druck und Zugstufeneinstellung aufweisen. Abgesehen davon das 95% der Kunden damit total überfordert ist, weil sie nicht Wissen was sie da machen, besteht die Möglichkeit das Fahrwerk von der Dämpfung her über den Bereich hinaus zu verändern, den die Feder mit Abdeckt. Eigentlich bräuchte es ab Einstellung XY schon wieder Federn mit einer anderen Federrate.  Es gibt schon spezialisierte Tuner die einem das Fahrwerk einstellen, sofern man mit der Grundeinstellung nicht zufrieden ist oder sich was anderes Einbildet. 

Anderes Extrembeispiel aus unserer Jugend waren die schon erwähnten Koni Gelb Dämpfer. Hiermit waren alle Serienfedern und 99% aller käuflichen Tieferlegungsfedern komplett überfordert wenn man im Jugendlichen Wahn die Dämpfer "zugedreht" hatte. Der Wagen wurde ja Sportlich "Hart".  Man verstellte aber nur die Zugstufe. Und zwar im Extremfall so stark dass das Rad gar nicht mehr Ausfedern konnte. Genau deswegen hatte einer meiner besten Freunde mit seinem C Kadett einen schweren Unfall. Ich habe es sogar Live mit angesehen. Wild gefahren, dann beim anbremsen einer Kurve waren quer stärkere Bodenwellen gewesen. Räder der Vorderachse Federten ein aber so gut wie nicht mehr aus, bzw viel zu langsam aus um dem Reifen den Bodenkontakt zu erlauben. Ende des Lieds, das Auto wurde unkontrollierbar da die Räder blockierten und die Fuhre damit über die Bodenwellen hoppelnd den Abflug  machte.  Die zu "weiche" Feder konnte die brutale Zugstufendämpfung nicht überwinden und das Rad so schnell zurückfedern wie es nötig gewesen wäre.  Die Folgen waren leider äußerst Fatal. 

 

Beim Motorrad wird nun hier im Beispiel Wilbers den härteren Federn ein dickeres Öl beigegeben. Die Druckstufe kann man ja wenn nötig noch weiter Öffnen als man es normal hat, falls nötig, die Zugstufe erfährt damit aber eine weitere Unterstützung und muss nicht mehr so Stark eingestellt werden was vor allem auf der Renne wieder mehr Reserven lässt. Eine Gabel ohne Druckstufenverstellung müsste man Theoretisch ab einer Federratenänderung  vom XY N/mm abändern, wenn man es ganz penibel betrachtet. Aber das alles ist immer noch im Zusammenhang zu sehen. Wir fahren Straße, da wird auch nicht so Brutal abgeändert.  Rennsport usw ist eine andere Geschichte und da sind auch die Hardware Geschichten eine ganz andere sobald man es halbwegs Ernst meint. 

 

Edit

Was bei allem noch komplett außer Acht ist, sind die dynamischen Belastungen. Es ist ja nicht alles Statisch. Gewichte ändern sich, Temperaturen ändern sich, die Arbeitsgeschwindigkeit so einer Gabel oder eines Federbeins ist ja total unterschiedlich. Deswegen gibt es ja schon diese Low/Highspeed Geschichten usw. 

Das ist ein Feld für sich, deswegen ja auch die ganzen Spezialisten die mit viel Erfahrung einem die Fahrwerke justieren und umbauen. Und auch dann fährt man einen Kompromiss mit sich herum der für alles passen muss.  Das ist ein riesen Feld für sich. In der Moto GP möchte ich gerne mal 3 Tage den Öhlins Leuten bei der Arbeit zusehen. 

Bearbeitet von The Stig
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Mhmmmm... Ok.

Ich hab natürlich nicht ohne Grund gefragt,

Is jetzt bissken OT:

 

Federn für meine BMW zu weich.

Hab mehrere Spezialisten angefragt, was die einfachste Lösung wäre.

Ging von: "oh, DDC lass ich die Finger von" über einfachen Federtausch bis zu "benötigt volle Überarbeitung (>1500)"

 

Hab mir gebrauchte Feder für vorne und hinten besorgt, halte es wie Mattol: erstmal ausprobieren.

 

Klar, komplette Überarbeitung wäre non plus ultra.

 

Andere Meinungen?

 

 

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Hi,

@Achim: das kommt auf Deinen Anspruch an. Andernorts hatte ich schon geschrieben, wie das Fahrwerk meiner Speedy gediehen ist:

Step1: Gabelservice mit linearen Öhlinsfedern
Step2: Überarbeitung Federbein mit härterer Feder und Anpassung/Neuabstimmung Dämpfung
Step3: Überarbeitung Gabel unter Beibehaltung der (unserer Debatte folgend vielleicht etwas schwachen) Öhlinsfedern mit Anpassung/Neuabstimmung Dämpfung.

Nach jedem Step war ich zufrieden, nein eigentlich nicht. Ich war vor Step1 zufrieden, vor Step2 wars vorne gut und hinten Mist, vor Step3 wars hinten top und vorne sosolala, nach Step3 fand ich das für mein Können schon klasse.

Zwischen den Steps war meistens mindestens eine Saison, bis wieder Kohle übrig war um den nächsten Step anzugehen. Wenn Du jetzt mit Federn anfängst machst Du m.E. wenig Geld kaputt, und schaffst eine gut Basis für ggf. weitere Optimierungen.

Und wenn Du die Optimierungen nicht brauchst, um so besser...

Gerhard

 

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Denke ich auch.

Ich will auch niemandem etwas unterstellen, aber die Spezialisten verdienen mit dem Service natürlich ihren hauptverdienst. Was auch ok ist.

Und was ich durchaus gewillt bin, in Anspruch zu nehmen.

Für mich ist es in erster Linie wichtig, dass schon mal die Basis, also richtige/bessere Feder.

Ich war halt etwas irritiert, dass bei federwechsel ne dämpfungsanpassung zwingend muss. Das hatte ich als hartware-änderung interpretiert.

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Mein Busenkumpel Spezi hat mir auch gesagt das ich einen Spezialisten nehmen soll. Ich denke das ich mit dem 641er hinten schon mal gut versorgt bin. Vorne mache ich das jetzt mit den linearen Wilbers samt Öl und schaue was passiert. Und wenn das immer noch nicht taugt gibt es einen umbau nächsten Winter vom Fachmann.

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Ich hab gestern ausgiebig mit Olaf Hilger gequatscht. Naja, gibt doch ne Überarbeitung. Er hat mir ein Angebot gemacht daß ich nicht ausschlagen kann...

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Top Arbeit die Olaf macht - zu mehr als fairen Preisen. Wenn er sich dann irgendwann Mal terminlich sauber aufstellt ist alles gut :)

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Er sagt, spätestens in zwei Wochen hat er den Rückstand abgearbeitet. Für mich glaubhaft.

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so, endlich mal Zeit gehabt. Gabel ist draußen und auseinander. Die Simmerringe sehen von oben im nicht ausgebauten Zustand aus wie ein Blick in rostiges Moos, ich glaube die können gewechselt werden ;)

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so, folgendes Problem hab ich: Maschine gebraucht gekauft, wie was an der Gabel gemacht wurde weiß keiner, Druck- Zugstufe manuell verstellen, na ja, ich hab nie wirklich groß einen Unterschied (im Gegensatz zur LC4) gemerkt. Wie pfriemel ich das jetzt auseinander und vor allem: wieder zusammen das es auf Werkzustand ist??? Kann mir einer das ausführlich aufschreiben? Bis dahin lass ich die Versteller in Ruhe...

Ach ja, wie hole ich die Simmerringe raus? Sprenring raus, dann Tauchrohr im Standrohr kräftig hoch schlagen und diese so austreiben? 

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Bearbeitet von FloE
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Hab ich dir doch alles geschrieben. Über dem Simmerring ist noch ein Metall Sicherrungsring. Den raus und dann Stand und Tauchrohr kräftig mit etwas Wums auseinander ziehen. 

Auf dem letzen Bild löst du die Mutter dann kannst die ganze Einheit von der Stange abdrehen. 

Wenn das Auseinander ist, kannst du das durch komplettes hineindrehen der Versteller auseinander bauen. Mit der Schraube der Zugstufe das gleiche. Die dann auch komplett hineindrehen.  

 

Auf dem einen Video von Zams Channel zerlegt er eine Ähnliche Gabel da sieht man das mit den Versteller und Dämpfungs Gedöhns zum Zerlegen ganz gut. 

Bearbeitet von The Stig
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Am 4.4.2019 um 18:37 schrieb The Stig:

Hab ich dir doch alles geschrieben. Über dem Simmerring ist noch ein Metall Sicherrungsring. Den raus und dann Stand und Tauchrohr kräftig mit etwas Wums auseinander ziehen. 

Auf dem letzen Bild löst du die Mutter dann kannst die ganze Einheit von der Stange abdrehen. 

Wenn das Auseinander ist, kannst du das durch komplettes hineindrehen der Versteller auseinander bauen. Mit der Schraube der Zugstufe das gleiche. Die dann auch komplett hineindrehen.  

 

Auf dem einen Video von Zams Channel zerlegt er eine Ähnliche Gabel da sieht man das mit den Versteller und Dämpfungs Gedöhns zum Zerlegen ganz gut. 

Ja, danke, auseinander ist ja auch kein Problem, das Zusammen aber, vor allem weiß ich nicht ob die jetzigen Einstellungen der Zug- respektive Druckstufe überhaupt in Ordnung sind. Deshalb meine Frage: was muss ich befolgen um nach dem Zusammenbau wieder den Werkszustand zu haben? 

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Deshalb meine Frage: was muss ich befolgen um nach dem Zusammenbau wieder den Werkszustand zu haben? 

???
Zunächst mal die Gabel nach Werk-Zustand zusammen bauen.
Oder war das die Frage???

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vor 18 Stunden schrieb Sandie:


 


???
Zunächst mal die Gabel nach Werk-Zustand zusammen bauen.
Oder war das die Frage???
 

ich habe einfach noch nicht gecheckt wie ich die Druckstufenverstellung richtig montiere und Bammel davor, eine evtl vom Vorbesitzer falsch zusammen gebastelte zu beschädigen indem ich die Nadel entweder zu tief einknalle, oder zu hoch und dann ohne Funktion dastehe...aber bei Minute 35:20 

 ist das gut erklärt, so mache ich das. 

Wie macht ihr das mit der Druckstufe unten? Rausholen? Reinigen? 

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Ne, unten mach ich nix. Ausspülen reinigt die Druckstufe ja auch von innen.

Du meinst vermutlich eher die Zugstufe, sprich die lange nadel, die von oben kommt und durch den gabelstopfen führt?
Suchfunktion findet ne relativ einfache Montageanleitung von eltron.

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Am 8.4.2019 um 17:38 schrieb The Stig:

Unten die Einheit komplett raus und dann die kleine Schraube rechts herum Ausdrehen. 6aff7edabf253af6a7a7ef91ef14cc89.jpg

👍🏻 Danke! Raus geholt, Schmodder beseitig und ordentlich poliert 👌🏻

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In den Cartriges sitzt echt Dreck, habe es echt oft spülen & durchpustrn müssen. Und ganz unten im Standrohr bleibt ein kleiner Rest der festgebacken ist, egal. 

Dafür sind die Tauchrohre ohne Macken! Aktuell warte ich auf das Gabelöl damit ich alles mit O-Ringen montieren kann, dann gehe ich noch zur Werkstatt um die Simmerringe eintreiben zu lassen, hab leider keine passenden Rohre da 🧐

Danke euch für die ganzen Tipps! 

Bearbeitet von FloE
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