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Dichtungsnut im Bremssattel reinigen


Argie26

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Oh allwissendes Forum! Ich brauche Rat. Bin dabei, einen Bremssattel (nach >20 J.) zu überholen. Kolben und Dichtungen sind raus. Die Dichtnuten sind allerdings von dunklen Verkrustungen gezeichnet, die sich kaum entfernen lassen. Bisher versucht habe ich: Ultraschallbad mit Spülilösung (100 W, 15 Min.), manuelles Bearbeiten mit Lappen und  Holzstäbchen, Proxxon mit Nylonbürste bei niedriger Drehzahl, Bremsenreiniger, WD40. Es kommt mehr oder weniger Dreck runter, aber an vielen Stellen ist noch kein blankes Aluminium zu sehen.

Aggressivere Maßnahmen (Draht, Messingbürste o.ä.) erscheint mir zu heftig, denn ich will ja den Dichtsitz nicht ruinieren.

Habt ihr noch Tipps? Oder einfach aufgeben und die neuen Dichtungen einsetzen in der Hoffnung, dass das auch so funktioniert?

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Hi,

gibts Bilder? AFAIR hatte der ein oder andere beim Thema Ölkohle schon gute Erfahrungen mit Backofenspray gemacht, aber ACHTUNG: ich weiß nicht, was das Zeug mit Alu macht.

Gerhard

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Wenn das Ding eh schon offen ist.
Kann man das Ding nicht einfach in ein Bad aus Diesel/Petroleum legen?

Gilt doch allgemein als relativ materialschonend.
KA was die Bremsleitungen dazu sagen (falls noch dran).

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Am 3.12.2019 um 09:36 schrieb joe8353:

gibts Bilder?

Hier ist eins angehängt.

Der Sattel ist demontiert und die Hälften zerlegt. Die Kolben sind raus. Der Rückstand, der sich in der Dichtungsnut befindet (vor allem in der vorderen vom Staubring), scheint mir ein Gemisch aus Bremsabrieb, auskristallisierter Bremsflüssigkeit (falls es das gibt) und Korrosionsspuren zu sein, 

Längeres Einwirken von WD40 hat auch nichts gebracht. Backofenspray: Ist vielleicht wirklich einen Versuch wert. Aliphaten, anionische und nichtionische Tenside - das sagt dem Chemiker in mir, dass das der Alu-Oberfläche selbst eigentlich nichts tun sollte. 

Oder ich gehe davon aus, dass es reicht, den groben Dreck zu entfernen, damit der Dichtring dort den Rest erledigt? Die eigentliche Dichtung erfolgt ja zum Kolben hin, und die Kolbenoberfläche ist OK bzw. gut zu reinigen (z. B. mit Politur).

Bin gespannt, ob es noch weitere produktive Tipps gibt.

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 Um verkokte Dieseleinspritzdüsen (CDI)  im Zylinderkopf zu lösen nimmt man auch gern Bremsflüssigkeit, vielleicht ist das ein Tipp. 24 Stunden einwirken lassen. 
 

Hat mir mal ein Motoreninstandsetzer verraten. 

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Mit Waschbenzin und Pinsel die Nut als auch Kolben reinigen, dann die Nut mit so nem abgewinkelten Zahnarztwerkzeug freikratzen und den Kolben mit Schleifvlies von hartnäckigen Dreck befreien. So habe ich auch schon ziemlich unsensibel ansprechende Bremsen wieder gut hinbekommen.

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Hi,

vor 15 Stunden schrieb Argie26:

Oder ich gehe davon aus, dass es reicht, den groben Dreck zu entfernen, damit der Dichtring dort den Rest erledigt? Die eigentliche Dichtung erfolgt ja zum Kolben hin, und die Kolbenoberfläche ist OK bzw. gut zu reinigen (z. B. mit Politur).

najanun: kommt sicher auf einen Versuch an. Aber: es hilft Dir ja nix, wenn die Dichtung zwischen Kolben und Gummi nix durchlässt, dafür aber der Druck zwischen Gummidichtung und Sattel (genau durch den Schmodder durch) verloren geht :rolleyes:

Andererseits: so wies jetzt ausschaut, wird da kein Sturzbach an Bremsflüssigkeit rauskommen. Warum nicht mit feiner Stahlwolle leicht abziehen?

Gerhard

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Am 5.12.2019 um 10:58 schrieb joe8353:

Andererseits: so wies jetzt ausschaut, wird da kein Sturzbach an Bremsflüssigkeit rauskommen. Warum nicht mit feiner Stahlwolle leicht abziehen?

Gerhard

Hi

So würde ich das auch machen. Oder mit einem Kunststoff Schleifvlies getränkt in Bremsflü oder Öl. Die Nut mit einem Zahnstocher oder Plastik Stäbchen, freikratzen. Die Kolben selber kann man auch mit dem Schleifvlies leicht abziehen. Immer das Feinste Vlies zuerst nehmen.

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Gruß

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Danke für die weiteren Tipps! An Schleifvlies habe ich auch schon kurz gedacht. Damit kommt man aber nicht richtig  in die Kanten. Zahnstocher u. ä. habe ich versucht, aber der Schlatz klebt da massiv drin und lacht sich über Holz und Kunststoffteile nur tot, was ihn aber leider trotzdem nicht dazu bewegt zu weichen. 

Inzwischen habe ich Zweierlei versucht: 1. Professionelles Ultraschallbad (100W) mit verdünnter Spülilauge. Das hat die Sättel zwar gut gereinigt, aber hartnäckiger Dreck blieb in den Nuten und außerdem hatte die Eloxierung außen offenbar feine Risse, die durch den Ultraschall zu unschönen mattgrauen Stellen geworden sind. Auch wenn die Oberfläche hier noch glatt ist (Eloxalschicht noch intakt?), optisch ist das nicht der Hit und ich hatte eigentlich auch nicht vor, die Sättel neu zu lacken (bekommt  man das bei Alu überhaupt vernünftig hin?) 2. Da bin ich dem hartnäckigen Dreck im Inneren vorsichtig mit Feinschleifer und Messingbürstenköpfchen zu Leibe gerückt, natürlich nicht, ohne vorher an unauffälliger Stelle zu testen. In Verbindung mit großzügigem Einweichen hat das dann ganz gut geklappt. Die Passungen sind optisch unbeschädigt und zwar noch fleckig, aber glatt und ohne Dreckreste. Sieht zumindest alles viel besser aus als vorher.

Die Kolben waren auch sehr dreckig, aber zumindest ohne fühlbare radiale Riefen. Die ließen sich gut mit Metallpolitur reinigen (Autosol). Da wurden dann an manchen Stellen winzige Pittings (Sandkorngröße) sichtbar. Ich denke nicht, dass die schon ein Dichtungsproblem darstellen, oder?

Mit neuen Dichtungen, ATE-Paste und spiegelnd gereinigten Kolben gingen alle Teile aich mechanisch wieder sehr fein zusammen. Wenn die Sättel jetzt mit dem neuen Dichtungssatz noch dicht sind, habe ich gewonnen. Wenn nicht, dann waren die Sättel eh für die Tonne. Neue Dichtungen hätte ich da jedenfalls niemals so einbauen können. Und bevor jemand fragt: Natürlich habe ich alle Teile vor der Montage sorgfältigst mit Bremsenreiniger und Aceton geflutet und entfettet. 

Ich bin gespannt, wie sie jetzt bremst und werde berichten. 

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