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Street Triple 675 Cup 2008-2009


GerT

Empfohlene Beiträge

Jupp, freue mich darauf schon riesig.

Beste Grüße.

Mike

Hallo Mike,

das kannst du auch zu Recht. Ist echt ne unglaulich schöne und gut organisierte Angelegenheit. :top:

Wenn du willst, kannst du dich auch gerne mal per PN an mich wenden..

cu

Klaus

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  • 5 Wochen später...

Die ersten Rennen der 2009er Saison sind in Oschersleben gestartet,

Bilder, Berichte und Onboardvideos von Lauf 1 und Lauf 2 gibt es von Hajo auf racing4fun.de und natürlich auf der T-Cup Homepage.

Die 17- jährige Kathrin "Hexe" Meyer fuhr bei ihren ersten Rennen mit 4- Taktbikes gleich in die Top 5.

Soviel Talent wurde mit dem "Best Show" Pokal von T5net geehrt, Ihr Rennbericht und Bilder dazu sind auf den Seiten von Winni Scheibe zu finden

Eine umfangreiche Bildersammlung findet sich auf Pixelrace.de

Das Ergebnis der beiden Auftaktrennen war identisch:

1.Platz Frank Spenner

2.Platz Christoph Hellmich

3.Platz Hajo Ammermann

und so steht es auch in der Gesamtwertuing.

Viel Spaß

Gruß

GerT

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  • 2 Wochen später...

Asche auf mein Haupt, wurde gerade darauf hingewiesen, dass man sich auch im T5net für die hinteren Startplätze interessiert ;-)

Viel Spaß beim Lesen!

Auszug meines persönlichen Tagebuchs zum T-Cup 2009

Donnerstag, 30.04.2009

14.00 Uhr Abfahrt vom Garagenhof

16.00 Uhr Ankunft Oschersleben, kurzes 'Hallo' bei Frank Hoffmann am Franzen/G-Lab Truck, dann Aufbau von Wohnwagen und Pavillon, im Anschluss Frank geholfen das Zelt vom Truck aufzustellen, Bridgestone Truck ist auch eingetroffen – man verweist mich mit der Montage des BT003 jedoch mit einem Hinweis auf die ausreichende Zeit zwischen Fahrerbesprechung und erstem Start auf den nächsten Morgen (wenn die wüssten was die ganzen Vorbereitungen für mich einen Stress bedeuten …), ein paar Bierchen am Abend mit den Mädels und Jungs von Franzen und den Teilnehmern, die bereits eingetroffen sind (u. A. Dennis, Wolf, Ulli von Triumph, Frank Hoffmann, Chantal und Dietmar Franzen, etc.); kurz vor dem Einschlafen lasse ich meinen Tagesablauf für Morgen Revue passieren: 07.30 Uhr Papierabnahme (wusste nicht, dass ich das heute schon hätte erledigen können), irgendetwas gegen 09.00 Uhr Fahrerbesprechung, im Anschluss Übergabe von Helm, Handschuhe und Wieres Kettenräder. Reifen- und Bremshebelmontage nicht vergessen. O-Gott wie soll ich das alles hinbekommen.

Freitag, 01.05.2009

06.59 Uhr Nicht der Wecker sondern ein übereifriger Nachbar schreckt mich aus dem Bett hoch

07.30 Uhr Die liebenswerte, alte Dame bei der Papierabnahme bittet mich noch einmal um 09.00 Uhr zu kommen da man erst die Jungs und Mädels vom Seriensport 'abfertigen' möchte. Super, ich hab schon jetzt das Gefühl mir rennt die Zeit davon…

08.30 Uhr Ich bin mutig und kehre zur Papierabnahme zurück, diesmal mit Erfolg allerdings auch mit einigem Papierkram, den ich weder erwartet hätte noch, dass ich inhaltlich alles verstehen würde (warum muss man für die technische Abnahme eigentlich Hub und Bohrung angeben wenn da bei der Cup-Streety eh nichts veränderbar ist?)

09.00 Uhr Technische Abnahme. Herr Kommissar bemerken, dass ich meinen db-Eater noch installiert habe. Shit, jetzt werde ich wohl einen Teil meiner Mitstreiter in die Pfanne gehauen haben … und tatsächlich, Gaststarterin Insa musste sich wohl von Herrn Kommissar eine Standpauke anhören, dass ihr Moped doch viel zu laut sei. Das scheint sie trotzt Messung aber nur bedingt zu stören. Im Training sehe ich an Stelle des db-Eaters ein gähnendes Loch.

09.30 Uhr Fahrerbesprechung, neben einer Vorstellung der Fahrer werden auch die anwesenden Vertreter der Sponsoren vorgestellt

10.00 Uhr Wir bekommen unsere X-Lite Helme. Puuh, was ein Glück, ein neues Design und nicht das vom letzten Jahr… Das Nolan/X-Lite Team gibt sich redlich Mühe uns das Knoff-Hoff der Helme zu erklären, die Passform zu prüfen und das gewünschte Visier zu montieren. Super, neben dem klaren gibt es wahlweise noch ein getöntes oder verspiegeltes Visier dazu. Ich entscheide mich wie meine Mitstreiter für das dunkle Visier.

Wo sind eigentlich Handschuhe, Kettenräder und noch nicht montierter LSL-Bremshebel? Noch einmal zum G-Lab/Franzen Truck. Frank Hoffmann versorgt mich auch mit diesen Dingen noch, die ich als Einziger im Zelt vergessen habe. Frank empfiehlt vorne einen Zahn weniger als Serie zu montieren.

10.45 Uhr Demontage von Vorder- und Hinterrad (ging besser als erwartet), die Jungs von Bridgestone bitten mich in ca. 20 min. zurück zu kommen. Die Räder wären dann fertig.

11.20 Uhr Jetzt sind die Räder tatsächlich fertig, da kam wohl noch etwas Eiliges dazwischen.

11.30 Uhr Das Vorderrad ist montiert, meine Kumpels Dieter und Christian treffen ein, Reifenwärmer werden montiert, 70 Grad sollten reichen!?

11.40 Uhr Mit Christians Hilfe ist jetzt auch das Hinterrad wieder montiert. Ich bin einfach zu fi..rich um das alleine hin zu bekommen. Danke Christian! Ohne Dich wäre ich nicht mal aus dem Fahrerlager gekommen.

11.45 Uhr Frank hat das vordere Ritzel mit dem Schlagschrauber gelöst, ich soll wieder zurück kommen wenn ich das Ritzel getauscht habe.

11.55 Uhr Dank Schlagschrauber von Frank ist das neue Ritzel wieder befestigt, nur noch das Sicherungsblech umbiegen und das Schaltgestänge wieder befestigen. Wo ist eigentlich der Spacer vom Schaltgestänge? Ah, da liegt er ja auf dem Boden, an der Stelle wo wir das Ritzel gelöst haben. Zum Glück kommt in Oschersleben nichts weg.

12.10 Uhr Rein in die Klamotten, ich fühl mich in den neuen Klamotten dann doch noch ziemlich beengt. Na ja, der erste Schweiß wird es schon richten…

12.20 Uhr Reifenwärmer runter und auf zum freien Training!

12.25 Uhr Nach kurzem Warten in der Boxengasse geht es pünktlich auf die Strecke – endlich! Alles ballert los als gäbe es keinen Morgen mehr. Einfahrrunde? Fehlanzeige! Ach ja, die Reifen sind ja schon warm. Geht auch prima. Das Vertrauen ist bereits nach der zweiten Kurve geweckt.

Der Triple läuft gut, habe allerdings arge Probleme mit den hohen Drehzahlen (meine Zweizylinder machen bereits zwischen 6.700 –Buell- bzw. 9.000 U/min –Ducati- zu). By the way, aktueller km-Stand des Triples ist exakt 199 km, die ich auf dem Spreewaldring bei Berlin zum 'Einstimmen' (von Einfahren kann man ja kaum reden) gefahren bin. Bremsen sind warm bestialisch, Motorbremse defakto kaum vorhanden. Letzteres macht es mir auf der Strecke etwas einfacher. Um das Thema stempelndes Hinterrad muss ich mich bei der 675er also nicht kümmern.

Der erste Turn verläuft ruhig und sturzfrei. Ich habe das Gefühl, das gesamte Fahrerfeld ist mindestens einmal an mir vorbeigeballert. Ich habe dennoch riesigen Spaß.

13.30 Uhr Dennis (T-Cup 2008 #9, jetzt Gaststarter #98) fragt mich ob ich denn schon meine Zeiten und Platzierung gesehen hätte. Ich: Nö, gibt es denn schon welche? Dennis verweist mich an das 'schwarze Brett' am Shell-Tower gibt mir aber schon auf den Weg, dass das gar nicht so schlecht aussieht. Ergebnis: Beste Runde ist eine hohe 1:46er Zeit = Platz 11. Na ja, ich vermute gleich, dass da einige Teilnehmer doch noch nicht so richtig Gas gegeben haben. Mit meiner Zeit bin ich jedoch erst einmal sehr zufrieden. Hatte eher mit einer 1:50 gerechnet.

Jetzt gilt es fast 4 Stunden auf das 1. Zeittraining zu warten. Meine Kumpels halten mich mit allem möglichem auf Trab: Guck mal hier! Was machen wir dann? Wie und wann bauen wir an den anderen Mopeds was? Etc., etc. Kurz vor dem ersten Zeittraining bin ich eigentlich vollkommen platt. Die Sonne hat mein Hirn eingetrocknet und weil man nun mal Kumpel ist, hat man seine selbigen bzw. deren Mädels auf den Stühlen und sich selbst auf dem Reserverad vom Wohnwagen 'entspannt'. Das Ergebnis ist entsprechend schlecht. Hohe 1:48er Zeit in der besten Runde = Platz 20. Jetzt haben aber auch die anderen begonnen etwas härter am Kabel zu ziehen. Selbst mit der Zeit aus dem freien Training wäre meine Platzierung also kaum besser gewesen.

Am Abend gibt es nach einem Fahrwerk-Workshop mit Dietmar Franzen Würstchen und Bier. Erste Freundschaften werden geschlossen. Ich falle müde und zufrieden in meine Koje. Zum Glück ist meine 'Perle' –Heike- dabei, die sich trotzt meiner Nervosität und Hektik liebevoll um mich gekümmert hat.

Samstag, 02.05.2009

08.00 Uhr Shit, verpennt! Watt is mit dem blöden Wecker und warum ist mein lautstarker Nachbar nicht mehr da? Schnell 'Maul ausfegen', Kaffee und Frühstück. Heike kümmert sich wieder um ihr Nervenbündel…

08.30 Uhr Reifenwärmer sind montiert, Ölstand kontrolliert und Sprit wieder aufgefüllt. We are ready to race!

Das 2. Zeittraining läuft wieder ein wenig besser. Vorne steht in der schnellsten Runde wieder eine 1:46.

Keine Ahnung warum, aber meine Kette schlabbert rum als hätte ich vergessen die Spannung zu korrigieren nachdem ich das vordere Ritzel gewechselt hatte. Habe ich aber nicht.

Mein Hinterreifen ist auf der rechten Seite leicht aufgerissen. Meine Frage an Hajo Ammermann #45 nach weiterer Verwendung des Reifens wird mit ‚kommt drauf an‘ beantwortet. Ich glaube er wollte eher sagen, wenn sich meine Rundenzeiten nicht schlagartig um 5 bis 7 Sekunden verbessern würden, würde der Reifen auch noch die anstehenden Rennen überstehen. Zum Glück ist er aber nicht so direkt. Danke Hajo!

Die Jungs von Bridgestone bauen mir dann meine notwendige Brücke (schönes Wortspiel: Bridgestone-Brücke). Den Reifen könnten sie mir entweder umdrehen –das wäre bei meinen Rundenzeiten und auf dem Kurs hier durchaus möglich > autsch, wieder aufs Schlimme- oder ich nutze ihn noch einmal für das nächste Training in Schleiz. Die Montage kostet mich ja eh nichts. Ich entscheide mich für einen neuen Reifen und behalte den Alten zum vorgeschlagenen Zweck.

MEIN ERSTES RENNEN!

11.00 Uhr ich bin viel zu früh in meinen Klamotten, auf Empfehlung der Bridgestone Jungs heize ich ab jetzt kurz vor dem Rennen auf 80 Grad. Max Bittmann #20 begegnet mir. Ihm ist kotz übel. Das ist dann wohl seine Art den Adrenalin-Überschuss zu verarbeiten. Bei mir muss wieder Heike herhalten. Zum Glück liebt die mich nach 14 Jahren noch immer. Danke Engelchen!

Triumph-Ulli gibt mir noch ein paar Tipps zum Start.

Frank ermahnt mich locker zu bleiben.

Klar bin ich locker, so locker wie das Anzugsdrehmoment meiner Hinterachse, dass ich vorsichtshalber noch einmal geprüft habe.

Es geht auf die Strecke. Ich halte mich an Max, der mit einem ähnlichen Trainingsschnitt wie ich an den Start gehen muss (er war ob der Zeiten ziemlich enttäuscht von sich selbst, ich bin aber zuversichtlich, dass ihm sein jugendlicher Ehrgeiz im Rennen die angestrebte Platzierung ermöglichen wird). Dank Max finde ich meine Startposition auf Anhieb. Ganz rechts direkt an der roten Ziellinie. Das finde ich dann sicherlich auch ohne mein ‚Nummernschild‘ auf der Strecke nach der Einführungsrunde wieder.

Die Freigabe zur Einführungsrunde erfolgt wie auch bei meinem aller ersten Rennen in Bremerhaven (Fischereihafen-Rennen 2008) Reihe für Reihe. Zum Glück, so kann ich mich also nicht blamieren.

Ich übe das erste Mal meinen Start. Der vorgeschlagene Ablauf von Ulli funktioniert auch für mich einwandfrei. In meiner Reihe haben alle Gas angelegt und wir fliegen fast gleichzeitig auf die erste Kurve zu. Wie erwartet finde ich nach der Runde meine Startposition auf Anhieb.

START! Dieses Mal funktioniert der Start nicht so reibungslos. Mir geht das Vorderrad hoch und die beiden Reihen hinter uns überholen mich fast komplett. Erst in der ersten Kurve kann ich aufgrund meiner günstigen Startposition wieder ein paar Plätze gut machen. Es gelingt mir in der ersten beiden Runden am Mittelfeld dran zu bleiben. Erst der Überholvorgang eines Mitstreiters lässt meinen Kontakt zur Gruppe abreißen.

Wenn mich nicht alles täuscht ist da John Riedemann an mir vorbei geflogen als wenn ich stehen würde. Wer John kennt oder von ihm mal gehört hat weiß, dass er nach einem bösen Motorradunfall mit einem starken Handicap leben muss. Sein Motorrad wurde auf Gas, Kupplung und Bremse auf der linken Seite umgerüstet (mehr dazu auf das-gas-ist-links.de). Ich hatte leider noch keine Gelegenheit es ihm zu sagen, aber John ist bereits jetzt mein persönlicher Held in diesem Cup.

Ich fahre ein paar Runden alleine. Ich sehe die Gruppe vor mir in weiter Ferne. Der ‚heiße Atem‘ meiner Verfolger scheint aber ebenfalls ein Stück entfernt zu sein. Nun denn, versuchen wir mal was Neues. Andere Einlenk- und Bremspunkte. Nach meiner schnellsten Runde (juhu, es steht eine 1:45 vorne auf der Uhr!) geht es auf die Hasseröder zu. Blitzschnell, neuer Ablaufplan im Kopf. Also, wie war das … BREMSEN – Scheiße, viel zu hart. Wo ist mein Motorrad, warum gibt es einen harten Schlag auf meine Ellbogen und warum zum Teufel sehe ich den Asphalt mit einmal aus der Maulwurf Perspektive? Der Aufprall ist nicht sehr hart, aber kurz danach habe ich das Gefühl ich würde auf wundersame Art auf dem Asphalt noch einmal beschleunigen. Ein, zwei eventuell drei Umdrehungen. Irgendwann muss sich das doch mal stabilisieren. Ich hebe ab. Das nächste was ich höre ist das knirschen von Kies und endlich bleibe ich liegen. Noch bevor ich aufstehen kann ist ein Streckenposten bei mir und hilft mir hoch. Alles in Ordnung höre ich fragen. Kurzer Check und ja, ich bin ok. Mein Moped liegt im Kies und ich würde mich am liebsten umdrehen und gehen, besinne mich aber eines besseren und helfe dem Streckenposten die Triple aus der Gefahrenzone hinter die Leitplanke zu schieben. Am vorläufigen Ziel angekommen schnaufen wir beide wie die Nashörner. O Gott, ich muss mich wirklich dringend um meine konditionelle Verfassung kümmern. Flagge grün! Ab jetzt bin ich Zuschauer.

Nach dem Rennen werden Motorrad und ich eingesammelt und zur technischen Abnahme gebracht. Meine erste Inspektion bestätigt sich. Außer einem verbogenen Kupplungshebel und abgeschliffener Fußraste ist eigentlich nichts defekt. Lediglich Wasserkühler, Verkleidung, Auspuff, Rahmen und Schwinge sind Kiesbettgestrahlt. Danke an LSL für die Sturzpads und an Hehl-Racing für den Lima-Deckel-Schutz. Die Dinger funktionieren prima. Danke aber auch an Streckenposten und Besatzung meiner 'Mitfahrgelegenheit', die sich allesamt fürsorglich um mich gekümmert haben.

Danke auch an die Jungs und Mädels im Fahrerlager, die so mitleidig dreingeblickt haben und mein blödes Grinsen wahrscheinlich so ganz und gar nicht verstanden haben. Ich war einfach nur happy, dass alles so glimpflich abgelaufen ist und das ich meiner Perle bei der ersten Durchquerung des Fahrerlagers noch signalisieren konnte, dass ich heile geblieben bin.

MEIN ZWEITES RENNEN!

Nachdem ich fast zwei Stunden gebraucht habe um meinen 'Renner' wieder herzurichten (Vorderrad ein- und wiederausgebaut, Gabel entspannt, Auffangwanne, Motor und Auspuff vom Kies befreit, Hebeleien zurecht gebogen und, und, und!) geht es in die zweite Runde. Ich hatte eigentlich kaum Zeit richtig über den Sturz nachzudenken. Wahrscheinlich gut so.

Beide Starts verlaufen so 'la la'. Ist aber kein Problem. Ich fühle mich gleich wieder wohl auf meiner Triple. Keine Phobien in der Hasseröder und auch sonst keine Probleme. Der Verlauf ist erst einmal wie beim ersten Rennen. Ich bleibe zwei Runden am Mittelfeld und kann dann wieder nicht mithalten (ich sollte wirklich dringend an meiner Kondition arbeiten). Dann der Lichtblick. Nummer 6 -Wolf Waper- überholt mich, ich kontere und schaffe es mich zu behaupten.

Der nächste bzw. die nächsten Angriffe kommen vom 'Rainman' #44. Bis zum Ende des Rennens fighten wir immer wieder um die Position. Wir haben riesigen Spaß. Klaus überholt mich auf den Geraden, ich kontere auf der Bremse in den Kurven. Herrlich, so habe ich mir ein Rennen immer vorgestellt. Zum Ende habe ich Glück. Mein letzter Konter in der Shell S bestätigt meine Position vor Klaus. ‚Shake Hands‘ und Schulterklopfen im Fahrerlager. Spätestens jetzt ist die Welt für mich wieder in Ordnung. Danke Klaus, you’ve saved my day!

An diesem Wochenende gilt mein besonderer Dank meiner 'Perle' Heike für Kost, Logis, Medi und tröstender Worte, Dennis und seinem Papa für alle hilfreichen Tipps und Unterstützung, dem Franzen Team für eine unglaublich gute Orga und technische Unterstützung, Triumph-Ulli für die Start-Tipps und kumpelhaften Gespräche, meinen Mitstreitern für faire Rennen und nicht erwarteter Fürsorge und Hilfe.

CU in Schleiz!

Bearbeitet von the punk
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Servus Punk,

Klasse Bericht :top:

Und weiter viel Spaß und nur eine Spur Adrenalin weniger :wink:

Gruß

GerT

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Teil 2 aus meinem Tagebuch.

Viel Spaß beim Lesen.

Gruß

Mike

***************************

Freitag, 05.06.2009

14.30 Uhr Der Tango ist gepackt, ich brauch nur noch schnell ein paar Lebensmittel einkaufen dann geht es ab nach Schleiz

17.30 Uhr Ankunft in Schleiz, Franky Hoffmann steht wieder einmal allein vor der Aufgabe das riesige Zelt vom Truck aufbauen zu müssen also wollen wir mal nicht so sein und gehen ihm wieder zur Hand. Wenn die Rennen so ablaufen wie der Zeltaufbau müsste an diesem Wochenende eigentlich schon der erste Podestplatz drin sein ;-) ich befürchte aber, dass die derzeit 14 Mitstreiter vor mir und die 7 hinter mir dieses Privileg nicht aus reiner Nächstenliebe an mich vergeben werden.

Nachdem das G-Lab/Franzen-Zelt steht schlage ich mein eigenes Lager auf. Oh Gott, was hat sich im Laufe der Jahre alles im Wohnwagen angesammelt. Wenn mich jemand beobachtet muss er davon ausgehen, dass ich mindestens 3 Wochen in Schleiz bleiben will. Die Qual der Wahl Vorzelt oder Klapppavillon entfällt auf letzteren. Geht schneller und Regen hatte ich nicht bestellt. Sch… was auf die Wetterfrösche. Die quaken eh nur Blödsinn. Mit einem zusätzlichen Satz Felgen bin ich auf Regen eingestellt also wird es eh nicht regnen (Murphys law?)

Samstag, 06.06.2009

RACEDAY 1

06.30 Uhr Die senile Bettflucht treibt mich aus meinem Lager. Das Frühstück besteht eigentlich nur aus einem Kaffee und dem Vitamindoping, das mir meine Perle noch liebevoll beim Abschied in Berlin in Pillenform in die Hand gedrückt hat. Ich möge doch daran denken das Zeug auch zu schlucken. Eine Dosierungsanleitung ist nicht nötig, da ich eine entsprechende Portionierung für jeden Tag erhalte.

An dieser Stelle noch einmal ein lieber Gruß an meine Zeltnachbarn Wolf, Achim und Klaus. Hatte ich eigentlich schon erwähnt wie angenehm so eine Gasheizung im Wohnwagen ist ;-))))?

07.30 Uhr Fahrerbesprechnung und 2. Kaffee im G-Lab/Franzen-Zelt. Gastfahrer an diesem Wochenende ist Chris von racing4fun.de. Ich weiß, dass Chris dieses Jahr im R6-Cup aufzündet. Nun gut, dieses Wochenende also nicht nur schwarz/weiße-Kombis sondern auch eine Rote vor mir (wer jetzt der Meinung ist wer mit einer solchen Einstellung in so ein schönes Wochenende geht hat schon verloren, hat einfach mal recht. Hierzu aber später mehr…).

08.45 Uhr Erstes freies Training. Schleiz ist schön, wunderschön. Meine ersten Runden habe ich Probleme das vom vorangegangenen Wochenende Gespeicherte mit aktuell erforderlichen Parametern zu überschreiben. Meine Motorik ist noch immer auf Norton (Baujahr 1966) programmiert. Fußbremse links, schalten rechts (einer oben, drei weitere nach unten), Handbremse voller Krafteinsatz (Doppel Simplex von Benelli, Baujahr ca. 1970 oder auch älter!). Naja, was soll ich sagen: Zum Glück war die erste Runde keiner hinter mir, der sich bei meiner Linie etwas abgucken wollte. Der hätte sich nämlich über die Bremspunkte gewundert, die ich auf der Senke so ca. alle 100 m gesetzt habe . Die Schaltgeräusche müssen ebenfalls höchst amüsant gewesen sein und über den beinahe Stoppie vor der Spitzkehre wollte ich eigentlich mit keinem reden. Ab Runde drei sind die Probleme aber behoben und ich finde mich auf der Triple wieder. Die Motorik stimmt zwar aber schnell bin ich noch nicht.

11.30 Uhr 1. Zeittraining! Das Wetter hält sich noch und Petrus schenkt uns einen weiteren Turn im (fast!) Trockenen. Der ein oder andere Regentropfen bringt uns nicht aus der Ruhe. Man(n) fährt BT003 in der 3er-Mischung. Ja, 3er! Bridgestone haben Lieferengpässe für die weiche 4er, die sich noch bis zum Jahresende hinziehen sollen. Das nötigt Franzen Sport Evolution dazu das Reglement in der Art zu ändern, dass hinten nur noch der T3 im Zeittraining und in den Rennen erlaubt ist. Im Rennen stellt sich nachher heraus, dass sich nicht alle an das Reglement gebunden fühlen. Ist aber definitiv kein Grund das öffentlich zu machen denn schneller war der Fahrer mit dem angeblichen Vorteil dann auch wieder nicht.

Das Training verläuft für mich eher wie eine Touristenfahrt. Schleiz ist schön, vielleicht zu schön. Meine Zeit ist unter aller Sau. Fast 6 Sekunden langsamer als im letzten Jahr mit der Ducati. Das kann eigentlich nicht sein, denn bis jetzt habe ich mit der Triple die Zeiten immer stark verbessert, nie verschlechtert. An der Triple kann es nicht liegen, die ist top in Form. Da muss ich wohl mal meine Einstellung(en) prüfen.

13.00 Uhr Pünktlich nach dem Mittagessen setzt der Regen ein. Der Optimist kümmert sich nicht drum, aber die Semiprofis von uns scheinen einen sechsten Sinn zu haben und fangen an umzurüsten. Die Brückensteiner bekommen Arbeit, viel Arbeit, die sie jedoch mit Bravur meistern. Sind bestimmt schlimmere Klientel als uns gewohnt… Von diesem Aktionismus angesteckt beginne auch ich mich auf den Regen vorzubereiten. Ich hatte im Winter einen zweiten Satz Felgen mit Bremsscheiben und weiterem erforderlichen Zubehör im Forum und in der Bucht ergattert. Ich musste nur noch alles zusammen stecken und die Reifen aufziehen lassen. Eine Stunde später war alles erledigt und ich war bereit für meinen ersten Turn im Regen unter Rennbedingungen.

15.40 Uhr Noch 15 Minuten bis zum zweiten Zeittraining. Tack-Junior stattet mir einen Besuch ab und nachdem er gesehen hat, dass ich die Felgen gewechselt habe prüft er für mich noch einmal die Vorderradbremse ob diese auch wieder Druck aufgebaut hat und bessert für mich nach. Habe ich wohl nach dem Wechsel vergessen (komisch ich dachte solche Dinge hätten sich im Lauf der Jahre automatisiert…).

15.55 Uhr Zweiter und letzter Aufruf zum Zeittraining. Der alte Zausel am Mikrofon ist wieder bekannt höflich bei seiner Aufforderung. Ich erinnere mich an einen Aufenthalt in einer Ausnüchterungszelle, bei der der Wärter einen ähnlichen Charme hatte. Aber das ist eine andere Geschichte .

Reifenwärmer runter (Brückenstein hatte uns 40 Grad für die Regenreifen empfohlen. Es ginge zwar auch mehr, der Grip würde in diesem Fall aber von Runde zu Runde abnehmen, da es uns kaum gelingen würde eine Temperatur von 60 Grad oder mehr im Nassen zu halten. Klingt irgendwie logisch) und ab in den Vorstart. Meister ‚Charming‘ (der mit dem Mikrofon!) hält mich am Ausgang zum Fahrerlager auf. Das heißt, er will mich aufhalten. Schade nur, dass ich den Bremshebel ohne jedweden Widerstand bis zum Lenker ziehen kann. Ich rette mit der Fußbremse und umgehe damit eine Standpauke über umsichtiges Fahren im Fahrerlager. Es gibt nur ein seltsames Gebrabbel, was ich aufgrund meiner ‚Notsituation‘ jedoch vollkommen ignoriere.

Wattn datt fürn Sch… denke ich. Das Thema ‚aufpumpen‘ war doch definitiv erledigt. Ich ziehe zwei, dreimal am Hebel und hab wieder Druck. Nun denn, da hat der Tack wohl was falsch gemacht. Ich ziehe ein paar Meter vor und teste die Bremse erneut. Wieder ein Griff ins Leere. Ich biege rechts ab und suche Hilfe bei Franky Hoffmann, der zum Glück am Truck steht. Erste Diagnose: Luft im Bremssystem. Franky und Chef Dietmar Franzen entlüften die Bremse im IDM-Tempo. Bremse hat wieder Druck also kurzer Test und dann aber fix ins zweite Zeittraining damit die Regenreifen noch angefahren werden können. Nach ein paar Metern ein weiterer Griff ins Leere. Zurück zur Nanny. Franky, Dietmar Franzen und Markus Hehl bestaunen was meine Bremse so drauf hat. Das Vorderrad wird aufgebockt während ich drauf sitze. Die erschreckende Diagnose, die linke Bremsscheibe hat einen herben Schlag. Bei jeder Radumdrehung werden die Bremskolben derart zurück gedrückt, dass ich zwei-, dreimal pumpen muss bis diese wieder mit den Belägen an der Scheibe anliegen. Die Dinger sind also für die Tonne. Zum Glück hat Franzen noch ein paar neue Scheiben in Reserve, die von Markus mit einem sicheren Griff aus dem Truck geholt werden. Das jetzt Folgende gehört denn auch zu meinem Schlüsselerlebnis an diesem Wochenende.

Ich sitze nach wie vor auf der Triple mit aufgebocktem Vorderrad. Franky, Markus und Dietmar knien vor der Triple und bauen in einer Affengeschwindigkeit die Bremssättel ab, ziehen die Steckachse raus und demontieren das Vorderrad. Die neuen Bremsscheiben werden montiert und dann das Spiel wieder rückwärts. Das ganze dauert ca. 5 Minuten, 25 Sekunden (ja, mit dem Laptimer kann man auch andere Zeiten messen ;-)). Danke meine Herren, ich wollte mich schon immer mal wie Euer Star-Fahrer aus der Superbike IDM fühlen. Das war der Hammer! Für das zweite Zeittraining war ich allerdings trotz dieses unglaublichen Einsatzes zu spät.

Auf dem Weg zurück ins Fahrerlager sehe ich, dass John Riedemann sich für einen weiteren Turn vorbereitet. Komisch, ist das Rennen nicht erst in ca. 2 Stunden? Des Rätsels Lösung ist, dass John und ein paar Andere auch für das freie Training bei Bike-Promotion gemeldet haben. Na das ist doch auch was für mich. Also ab zur Anmeldung, Fahrkarte lösen und ab geht’s. Denkste, die Kohle wird zwar in der Papierabnahme kassiert, meinen Sticker muss ich mir aber bei der technischen Abnahme gegen Vorlage meiner Quittung abholen. Also im Marschschritt auf zum neuen Ziel. Nach etwas hektischer Erklärung und Ermahnung zur Eile erhalte ich den benötigten Sticker. Laufschritt zur Triple, Sticker drauf und zweiter Aufruf zum freien Training.

So, jetzt sind wir also erstmalig auf Regenreifen unterwegs. Na das kann ja lustig werden.

Erste Runde : Sehr verhaltenes Bremsen und einlenken. Im Regen soll das ja alles ganz soft ablaufen damit es nicht ‚aua‘ macht.

Zweite Runde: Wir werden mutiger und … es funktioniert.

Dritte Runde: Jetzt wird gezündet. Alles läuft prima. Die Senke traue ich mich zwar nicht mit Vollgas zu fahren, kann dadurch aber meinen Bremspunkt in der Spitzkehre sehr spät setzen. Ich schlucke vor der Kurve noch zwei bis drei Mitstreiter aus anderen Klassen, die vorher noch weit vor mir waren. Ich nutze die Kompression in dieser Kurve für das heraus Beschleunigen und da rutschen mir doch glatt beide Reifen weg. Nach einem kurzen Slide habe ich jedoch wieder Grip und kann die Triple mit leicht angelegtem Gas wieder stabilisieren. Das ist ja dann noch einmal gut gegangen.

Vierte Runde: Selbe Stelle, selber Fehler, selbes Ergebnis. Etwas verwundert beende ich den Turn ohne weitere Vorkommnisse. Später erklären mir die Bridgestone-Jungs die Fahrphysik der Reifen und dessen guten Eigenschaften im Regen, die ich jedoch in der Form nicht wiederzugeben vermag. Klar ist mir danach nur, dass dieselbe Aktion im Trockenen ein sicherer Highsider gewesen wäre.

MEIN DRITTES RENNEN!

17.55 Uhr Relativ entspannt trete ich zu meinem ersten Rennen im Regen an. Die Jungs von BiPro zeigen mir meinen Startplatz. Start in die Einführungsrunde nach Muster ‚Uli Bonsels‘ funktioniert prima. Ich erhöhe jedoch etwas die Drehzahl um eine besseres ‚Hörgefühl‘ für den Motor zu bekommen. Ich komme zwar ganz gut weg, von hinten überholen mich dennoch zwei Mitstreiter, die den Start wohl bereits besser beherrschen als ich. Wie bereits in den Trainings löse ich dieses Problem mit den Beiden und zwei Weiteren auf der Bremse in der ersten Kurve. An dieser Stelle ein freundliches HALLO an Wolf! Wenn Du erst einmal die Möglichkeiten der Triple auf der Bremse für Dich ausgelotet hast, werden ich und ein paar Andere wohl keine Chance mehr gegen Dich haben ;-))))).

START INS RENNEN! Für meine Verhältnisse komme ich wieder ganz gut weg, die erste Kurve rettet ein weiteres Mal meine Startdefizite und ich schaffe es mich ans Mittelfeld zu hängen. Ein paar Runden bleibe ich dran, doch mehrere kleinere Fahrfehler lassen den Kontakt zu den schnelleren schnell abbrechen. Zu allem Unglück beschlägt mir dann noch das Visier obwohl das eigentlich nicht sein dürfte. Weitere, kostbare Sekunden bleiben auf der Strecke liegen und meine Mitstreiter nutzen die Situation schamlos aus und überholen mich. Am Ende bleibt mir Platz 14. das ist dann doch noch wesentlich besser als erwartet.

Nach dem Rennen begutachtet Nadine vom X-Lite Team meinen Helm und erklärt mir was ich falsch gemacht habe. Ich könnte die Belüftung überall öffnen nur die direkt über dem Visier sollte bei Regen schon geschlossen bleiben damit kein Wasser in dem Helm eindringt. Wenn ich darüber hinaus noch zu übermäßigem Schwitzen neige, würde dies die Sache nicht unbedingt begünstigen. Schwitzen? Ich? Wovon denn das? Den Vorwärtstrieb besorgt doch das Motorrad. Ich muss doch nur am Kabel ziehen…

Am Abend gibt es einen Fahrerworkshop mit Arne Tode, Dietmar Franzen und Frank Hoffmann anhand der lokalen Strecke. Shit, einiges davon hätte ich vorher wissen sollen und dennoch schwant mir, dass das größte Problem in Sachen Speed an diesem Wochenende in mir selbst begraben liegt. Irgendetwas fehlt und ich komme nicht darauf was (Ja, ich weiß an dieser Stelle müsste ich eigentlich sofort an meine Perle denken, die an diesem Samstag Ihre Praxis in Berlin eröffnet und somit leider nicht mitkommen konnte. ACHTUNG WERBUNG! Heike hat sich auf Neuraltherapie spezialisiert. Wenn es in den Knochen oder Muskeln mal wehtut ist sie eine erste Adresse. Ich war die letzen Jahre ihr Versuchskarnickel und jetzt schwöre ich auf Heilpraktik obwohl ich vorher ihr größter Skeptiker war. Kontaktaufnahme ausschließlich über mich  WERBUNG ENDE!)

Sonntag, 07.06.2009

RACEDAY 2

Aufstehen irgendetwas gegen 07.15 Uhr. Der Regen hat aufgehört und bis auf einige Wenige fangen wir an auf Trocken umzurüsten. Langsam bekomme ich Routine darin und bin dabei nur kaum langsamer als Christoph Hellmich (ganz im Gegenteil zu dem was auf der Renne abgeht!).

08.45 Uhr Franky Hoffmann hat sich im Vorfeld noch um ein zusätzliches Warmup für uns bemüht. Prima Franky, dass Ihr das hinbekommen habt. Ich bin extrem locker aber auch langsam unterwegs was mir mein neu erstandener Laptimer in gut lesbaren Zahlen bestätigt. Na macht ja nischt, den Biss brauche ich ja erst im Rennen.

MEIN VIERTES RENNEN!

10.45 Uhr Erster Aufruf zum Zweiten Rennen an diesem Wochenende! Ich bin soweit und mache mich pflichtbefohlen auf den Weg. Ich freue mich auf das Rennen oder vielmehr darauf diese wunderschöne Strecke noch einmal befahren zu dürfen.

Häh, was das denn? Wollen wir ein Rennen fahren oder geht’s zur Cafeteria um die Ecke? Wo bleibt denn Dein Ehrgeiz frage ich mich.

11.02 Uhr START! Startprozedere funktioniert heute gar nicht und auch in der ersten Kurve bekomme ich grad mal die Zwei, die es an diesem Wochenende zur Gewohnheit gemacht haben mich beim Start zu überholen. Ich lande jedoch in einer Gruppe mit dem Rainman an der Spitze in der es so richtig ums Eingemachte geht. Leider kann ich mich nur an wenige Startnummern in dieser Gruppe erinnern. Unmittelbar vor mir ist jedoch die Startnummer 65 bemannt mit Stefan Wusowski, der in den Zeittrainings immer so ein zwei Sekunden schneller als ich unterwegs ist. Heute laufe ich in den Kurven jedoch permanent auf ihn auf. Am Ende der Start-Zielgeraden versuche ich dann mein Glück und überhole ihn aus dem Windschatten. Leider war ich jedoch so verbissen am Gas zu bleiben, dass Stefan noch in der ersten Kurve korrigieren konnte. Mich hat es bei dieser Aktion derart aus der Linie gehauen, dass ich eigentlich sofort den Anschluss an ihn verloren habe. That’s race.

Das Unglück des Einen ist manchmal jedoch das Glück des Anderen. Volker Tack hat sich an einer extrem schnellen Stelle (wieder einmal die Senke) von der Bahn geschossen, was mit roter Fahne quittiert wurde. Als ich an ihm vorbei gefahren bin stand er schon wieder auf seinen Beinen. Ihm ist also nichts passiert. Ich glaube Gott liebt Rennfahrer. Danke!

Nach dem Abbruch wurden wir wieder direkt in den Vorstart geleitet und nach ein paar Minuten, die uns jedoch ewig vorkamen, war klar, dass es einen Neustart geben wird. 3 Runden wurden angesetzt.

START! Mich juckt es mit einem Mal fürchterlich. Wieder knallen ein paar Mitstreiter an mir vorbei, aber ich sehe auch, dass die Reihen vor uns wesentlich schlechter als sonst wegkommen. Meine Chance denke ich. Ich ballere so ziemlich in die Mitte des Feldes und kann mich noch besser als sonst in der ersten Kurve behaupten. Stefan schluckt mich allerdings gleich wieder in der anschließenden, kurzen Geraden aber diesmal bleibe ich dran und ‚fliege‘ dicht hinter ihm aufs Dorf zu. In der Schikane ist es jedoch bedingt durch ein paar andere Fahrer noch zu eng um ihn zu überholen. Stefan und Thomas Diehl (#11) liefern sich kleine Positionskämpfe, die ich zu meinem Vorteil zu nutzen gedenke. Damit mir das gelingt muss ich ein weiteres Mal bis zur Start-Ziel-Geraden warten. Von Stefan rechts außen im Windschatten gezogen kann ich ihn links überholen. Direkt vor Stefan ist Thomas unterwegs mit dem ich durch meine Aktion auf Höhe seines Hinterrades komme. Dies wiederum versperrt Stefan den Weg um zu kontern, so dass ich mich mit der engeren Linie in der Kurve auch an Thomas vorbeidrücken kann. Freie Bahn! Ein paar hundert Meter vor mir sind John Riedemann und der ‚Rainman‘ unterwegs. Mein Ehrgeiz ist nun endlich geweckt. Ich bremse mich Kurve für Kurve an die beiden ran schaffe es jedoch nur bis auf ca. 50 Meter und werde dann Zeuge wie Klaus dem John kurz vor dem Ziel noch jubelnd seine Position abringt.

Später habe ich erfahren, dass es mir nur gelungen ist an die Beiden ran zu kommen weil John zeitgleich mit meiner Überholaktion nur knapp einem Highsider entgangen ist. Wenn ich Klaus recht verstanden habe hätte der Pokal für die ‚Best Show‘ an diesem Wochenende eigentlich an John vergeben werden müssen, der wohl in einer schier unglaublichen Akrobatik wieder Herr seines ‚Rosses‘ geworden ist, das ihn eigentlich abwerfen wollte. Was das Regieauge jedoch nicht sieht kann es leider auch nicht bewerten. Dieser Pokal wurde letztendlich an Volker Tack für seinen sagenhaften Abstieg vergeben.

Für mich endete der zweite Teil des Rennens mit Platz 10. In der Gesamtwertung für dieses Rennen konnte sich Stefan Wusowski jedoch doch noch verdient vor mir platzieren, so dass ich einen zweiten Pokal für einen 11. Platz mit nach Hause nehmen durfte.

Chris (the guy from racing4fun.de) belegte bei diesem Rennen den ersten Platz, da den Herren Hellmich und Geh (ich hoffe das ist so korrekt!) für ihre Fehlstarts jeweils eine Zeitstrafe von 20 Sekunden ‚aufs Auge gedrückt‘ wurde.

Und was fehlte mir nun an diesem Wochenende? Nun, ich bin dann doch noch dahinter gekommen und ich denke wer diese Zeilen aufmerksam gelesen hat weiß auch wo mich der Schuh drückte. Mit neuer Zielsetzung und Erkenntnis freue ich mich auf den Superbike Birthday in Oschersleben am 27./28.06.2009.

Einen herzlichen Dank an meine Mitstreiter und die Organisatoren.

Wir sehen uns!

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