Da hatte ich Glück mit dem Fahrlehrer. Der war wirklich dran interessiert uns Fahren und die Physik dahinter näher zu bringen. War zwar auch schon ABS-Motorrad, aber Bremsen gelernt wurde erstmal ohne ABS.
Zitat: "Wenn ihr das ohne ABS gescheit hinbekommt ist das reinlangen mit ABS keine große Kunst. Wenn ihr sofort das reinlangen lernt, dann was ohne ABS kauft, kann das blöd ausgehen."
Damit hatte er nicht ganz unrecht.
Was das Bremsen angeht: Wenn du vorne ordentlich bremst, stellst du fest, das es schwieriger wird die Hinterradbremse so zu dosieren, dass das Hinterrad nicht blockiert. Durch die Radlastverlagerung beim Bremsen nach vorne wird das Hinterrad entlastet und entsprechend taucht die Gabel ein - im Extremfall bis 100% Radlast vorne, sprich Stoppie.
Mach dir einen Kabelbinder auf das Tauchrohr der Gabel, so das er sich leicht bewegen kann aber nicht von alleine runter rutscht. Wenn der nach dem Bremsen direkt unter der Gabelbrücke steht: Glückwunsch, du hast eine weitere Baustelle gewonnen.
Auf der Landstraße nutze ich die Hinterradbremse eigentlich nur für zwei Zwecke. Motorrad in Serpentinen auf Zug halten und als Bremslichtschalter wenn ich mal wieder ein Autofahrer hinter mir habe, der von der Motorbremse überfordert ist und den Anschein erweckt aufzufahren.
Mach dir einfach mal den Spaß auf einer ruhigen Straße und such dir eine Stelle an der du aus meinetwegen 70 km/h bremst. Dann legst dir da, wo du zum stehen kommst irgendwas als Markierung hin. Falls du nix mit hast, der Straßengraben gibt genug her...
Nur Hinterradbremse
Nur Vorderradbremse
Beide Bremsen.
Danach wird Option 1 wohl nicht mehr deine liebste Methode sein.
Auf der Rennstrecke brauche die Bremse hinten eigentlich nur für die technische Abnahme bei Veranstaltungsbeginn.
Als Lektüre empfehle ich hier mal noch das hier:
Die obere Hälfte des Motorrads