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Speed on Track


Racer9

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Hallo.

Da ich vergangene Woche mit der Speed in Aragon auf dem Racetrack war und sich für mich im Vorfeld einige Fragen ergeben hatten, möchte ich in diesem Thread meine Erfahrungen für andere zukünftige Racetrack Teilnehmer weitergeben.

Die Reifenfrage war das schwierigste. Ich hatte mich bei einigen Forumsmitglieder wegen der Reifen erkundigt, welche Reifen sie auf dem Track verwendet hatten. Ich habe mich dann für Supercorsa V4 SP entschieden, da ich bei meinem Urlaub in Spanien nicht nur auf dem Track fahren wollte, sondern auch auf der Straße. Der Reifen hat meine Wünsche sowohl auf der Straße wie auf dem Track erfüllt. Der Hinterreifen war nach dem Einsatz auf der Straße nach 3 Turns auf der Rennstrecke am Ende. Um auf dem Track weiterfahren zu können, habe ich mich dann vor Ort für einen Pirelli Superbike SC3 entschieden, da dieser dem SP am nächsten kommt und guten Grip mit relativ langer Laufleistung kombiniert. Auf der Rennstrecke bin ich den SP wie den SC3 mit 1,6 Bar Heißdruck und 2,3 Bar Heißdruck vorne gefahren. Der Vorderreifen hat die beiden Tage recht gut weggesteckt und immer ein gutes Vorderradgefühl vermittelt. Den Tank hatte ich immer recht gut gefüllt, da damit das Vorderradgefühl besser war. Es war doch ein deutlicher Unterschied zu einem fast leeren Tank. Was ich aber am meisten vermisst habe, war ein Lenkungsdämpfer. Ohne werde ich auf dem Track nicht mehr fahren. Da die Speed beim Rausbeschleunigen im 2. Gang ständig aufs Hinterrad wollte, bekam ich doch recht viel Unruhe ins Fahrwerk. Unruhe ins Fahrwerk bekam ich auch manchmal beim Raufschalten, was der Lenkungsdämpfer mindern hätte können. Das schalten mit dem Schaltautomaten und Blipper war ein Genuss. Mit dem Shiftholder ist das Getriebe jetzt sehr präzise schaltbar. Bei den Bremsen hatte ich zum Glück SBS Dual Carbonbeläge dabei, da die Bremse mit den originalen Belägen weich und undefiniert wurde. Das Fahrwerk hatte ich lt. Handbuch auf Track eingestellt. Der Kabelbinder als Spion zeigte mir die Reserve des noch verfügbaren Federweges an. Weiters hatte ich einen Lenkanschlagbegrenzer verbaut, dass das Vorderrad im Falle eines Rutschers nicht sofort Grip bekommt und das Motorrad sich überschlägt. Das umstellen auf Track nach jedem Zündungs aus- und wieder einschalten war etwas nervig. Man muß höllisch aufpassen, dass man dies nicht vergisst, da man sonst unter Umständen große Augen bekommen könnte. Da ich sonst ein älteres Rennstreckenmotorrad habe, war ich vom Einfachen fahren mit der Speed total begeistert. Es war richtig einfach. Die Traktionskontrolle hatte das Hinterrad immer im Griff. Die Eingriffe am Hinterrad spürt man gar nicht. Man kann am Kurvenausgang den Hahn richtig aufreissen. Da passiert nichts. Es hatte mich am Anfang einige Überwindung gekostet, da die Speed richtig aus den Ecken rausfeuern kann. Zeitenmässig war ich bei den beiden Ducati Panigale 1199 R dabei die bei uns in der Box standen. Im Topspeedbereich konnte ich die Panigale nicht halten, dafür war ich in den Kurven schneller. Dies ist wohl dem breiten Lenker geschuldet. 

Ich habe im Anhang ein paar Bilder von den Reifen und von den Änderungen für den Track angehängt.

Versucht es mal. Es macht verdammt viel Spaß. Es ist ein sehr sicheres fahren. 

Gruß

Aragon 2023.jpg

Aragon 2023_Supercorsa SP Vorderreifen.jpg

Aragon 2023_Superbike Slick SC3 Hinterrad.jpg

Aragon 2023_Fahrwerk und Bremsen.jpg

Aragon2023_Lenkanschlagschutz.jpg

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vor 9 Stunden schrieb Racer9:

Im Topspeedbereich konnte ich die Panigale nicht halten, dafür war ich in den Kurven schneller.

Da würde ich jetzt eher sagen das liegt am Fahrer und nicht am Motorrad.

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Danke für den Bericht, sehr interessant.

Bin mit der Speedy auch schon auf dem Track unterwegs gewesen und hatte auch viel Spass damit.

Habe ich das richtig gelesen...du hattest hinten 1,6 bar Luftdruck mit dem heißen Reifen drauf?

Das erscheint mir sehr wenig...

Grüße,

Heiko

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OK, krass!

Ja, ich fahre ohne Lenkungsdämpfer und ich glaube auch, dass ich mich nicht in deinem Geschwindigkeitssektor befinde und somit diese Extreme noch gar nicht wahrnehme...

Gruß,

Heiko

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Ich habe auch nach jedem Turn den Reifendruck nachgemessen um sehen zu können, ob sich der Druck abgesenkt oder erhöht hat. Die Streckentemperatur war morgens bei 11 und nachmittags bei 21 Grad. Morgens musste man schon vorsichtig sein, aber die Traktionskontrolle hatte das gut im Griff. Wie schon geschrieben, dass Motorrad vermittelt ein hohes Sicherheitsgefühl und bereitet Spaß ohne Ende.

Gruß

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...und nach jedem Turn hattest du hinten 1,6bar, richtig?

Welcher Luftdruck war dann eigentlich bei dir im kalten Reifen?

Den Luftdruck habe ich bei mir jetzt mit dem mo.pressure geprüft. Das geht super fix und ist auch genau... ;-)

Gruß,

Heiko

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Bei der Streckentemperatur und meinem Fahrkönnen hatte sich der Druck nicht erhöht, sondern war über den Tag konstant, sowohl hinten wie vorne.

Bei kalten Reifen auf der Rennstrecke messe ich nicht, da ich immer mit Reifenwärmer fahre.

Vom Kalten zum Heißen Reifen dauert es seine Zeit, bis der Druck im Reifen konstant bleibt. Ich prüfe immer vor jedem rausfahren auf die Piste.

Nochmals zu den Reifen: Ich hatte einige Kommentare und Berichte über Supersportreifen gelesen die sowohl auf der Straße wie auf dem Track verwendet werden können. Den S22 auch auf der Rennstrecke zu verwenden, war mir persönlich zuviel Risiko, deshalb habe ich mich für den Supercorsa V4 SP entschieden. Dann hatte ich versucht mich über den Heißreifendruck des SP schlau zu machen. Im Netz waren leider sehr unterschiedliche Aussagen zu lesen, deshalb hatte ich mich entschieden bei Pirelli rückzufragen. Von Pirelli kam dann die Antwort, dass der SP der Performance des SC3 entspricht und der SP mit dem gleichen Heißdruck gefahren wird wie die SC Familie. Hinten 1,6-1,7 Heißdruck. Aus der Vergangenheit hatte ich gewusst, dass die Pirellis bei zu hohen Heißreifendrücken dazu neigen, dass sie aufreissen. Die Bilder der Reifen hatte ich angehängt, damit andere sehen können wie die Reifen bei angegebener Fahrwerkseinstellung und den angegebenen Heißdrücken aussehen. Natürlich kann sich das Reifenbild auf anderen Rennstrecken ändern.

Mit der Speed auf dem Track war ein tolle Erfahrung. Es hat wahnsinnig viel Spaß gemacht.

Gruß

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