GerT Geschrieben 24. Juni 2008 report Geschrieben 24. Juni 2008 (bearbeitet) Die Russen kommenSamstag, 21.06.08, Sachsenring, Qualifying Vladimir Ivanov mit Rekordrunde auf Startplatz Eins Arne Tode auf Zwei knapp dahinter: "Ich könnte viel schneller, aber reicht doch." Philipp Hafeneger fährt zunächst auf Vier, wird im zweiten Heat von einem Defekt eingebremst und auf Startplatz sieben zurückgereicht. Es läuft. Zwar strahlten die "Einheimischen" im freien Training am gestrigen Freitag noch mit den besten Zeiten, doch schon im ersten Qualifying heute platzierten sich Arne Tode und Philipp Hafeneger von G-LAB-Racing mit der zweit- und der viertschnellsten Qualirunde vorläufig in die erste Startreihe. Allerdings ging es sehr eng zu, und Arne stand, für's Team etwas ungewohnt, ausnahmsweise nicht auf der Pole-Position. Noch überraschender - man gewöhnt sich schnell an Erfolge -, dass er nicht bereits in seiner ersten Runde die Zeitenliste anführte, nicht wie gehabt das Training dominierte. Da stand nämlich immer ein anderer: Vladimir Ivanow. Der Russe vom Vector-Racing-Team zeigte bestechende Form, ritzte eine wahre Fabelrunde in den sächsischen Asphalt, über eine Sekunde unter Jörg Teucherts Superbike-Rekord von 2006. Arne? Auf Platz zwei über 6 Zehntel dahinter, aber keineswegs beunruhigt: "Ruhig bleiben, Jungs, aber am Fahrwerk müssen wir noch arbeiten." Infolge tüftelte das Team für die zweite Quali einen Plan aus, der dem speziellen Charakter des Sachsenrings - neben enormem Schräglagenanteil bietet die neu asphaltierte Strecke Grip, das in Schräglage die Ohrläppchen streifen - eher entgegenkommen sollte als das "Normalfahrwerk." Auch Philipp, in der bisherigen Saison deutlich unter Wert geschlagen, ließ sein Talent aufblitzen, beendete die erste Qualisitzung mit Rennreifen und vollem Tank auf Startplatz vier - saubere Leistung. "Pillo" kommentierte unaufgeregt wie immer: "In der zweiten Quali geht noch einiges." Möglicherweise sogar eine 26? "Könnt' ich mir schon vorstellen." Weshalb das Team mit dem schönen Traum von zwei weißen Triumphs links in der ersten Startreihe in die zweite Sitzung ging. Kurz vor "Anpfiff" setzt aber sächsischer Landregen ein, scheint alles ins Wasser zu fallen. Strategie? Vielleicht rausfahren? Regenreifen probieren, falls der Sonntag nass werden sollte? Wo doch für morgen herrlichstes Wetter gemeldet ist? Typische Racing-Situation: Allgemeine Unklarheit, schwierige Bedingungen für alle. Und dann stoppt der Regen, zeigt sich 20 Minuten vor Öffnen der Boxengasse ein heller Streifen. Also doch Attacke? Philipp möchte unbedingt noch ein paar heißere Runden drehen, Arne sein neues Setup probieren. "Okay, fahrt raus, vielleicht gibt's ja trockene Ecken." Gebietet der Teamchef. Und dann ist er plötzlich wieder da, dieser Arne Tode: Als selbst die Schnellsten noch der Strecke misstrauen, zimmert Arne auf Anhieb eine tiefe 28, dann ein paar 27er. Kommt kurz rein, sammelt sich, "Es gibt eine trockene Spur, aber feuchte Stellen." Wie bitte, noch nass? Aber die Zeiten, bist Du verrückt, Arne? "Da geht noch viel, Fahrwerk ist sooooo geil." Sprach's, geht raus, 27 Mitte, 27 tief, 26 hoch, nur noch zweit Zehntel bis zu Ivanov. Arne kommt rein, zieht Helm und Handschuhe aus, relaxed, gut gelaunt, breit grinsend: "Das reicht doch, perfekt, Ich könnte noch schneller fahren, aber morgen gilt's ja erst." Derweil muss Philipp leider eine weitere Enttäuschung einstecken: Ein verstopfter Spritfilter - fassungslos finden wir später Lackreste - beendet sein Training schon in der ersten Runde, so dass statt der erhofften Zeitverbesserung nur ein siebter Startplatz bleibt. Aber selbst davon lässt sich unser Pillo Gott sei dank nicht erschüttern: "Besser heute als morgen, zweite Startreihe ist ja ausbaufähig ..." Spannend wird das Rennen garantiert, denn die Spitze steht vom Speed schön dicht zusammen. G-LAB-Racing, JöS Qualifing 1+2 Ergebnisse 1 60 Vector-Racing-Team Ivanov Vladimir RUS Yamaha YZF-R6 St. Petersburg 1:26.699 2 41 G-LAB Racing - Sport-Evolution Tode Arne GER Triumph Daytona 675 Glauchau 1:26.929 3 13 SKM-Bike Promotion Penzkofer Rico GER Yamaha YZF-R6 Böhlen 1:27.081 4 1 Kawasaki/BMR Racing Team Diss Sebastien FRA Kawasaki ZX-6 R Schweighouse 1:27.515 5 32 HKM PZmotorsport Hommel Sascha GER Honda CBR 600 RR Reichenbach 1:27.619 6 19 Orange-Shark-DMV Team Wahr Kevin GER Suzuki GSX-R 600 Nagold 1:27.718 7 22 G-LAB Racing - Sport-Evolution Hafeneger Philipp GER Triumph Daytona 675 Solingen 1:27.761 ..... 23 96 Wilbers-Racing Vincon Dominik GER Triumph Daytona 675 Knittlingen 1:29.960 4. IDM-Lauf 2008 auf dem Sachsenring (20. - 22. Juni): Der Russe Vladimir Ivanov (Yamaha) triumphiert auf dem Sachsenring in der Klasse IDM SupersportHohenstein-Ernstthal – Vor 22.100 Zuschauern auf dem Sachsenring sicherte sich der Russe Vladimir Ivanov am Sonntag (22.6.) den Sieg in der Klasse IDM Supersport. Bei sommerlichen Temperaturen um die 30 Grad Celsius ging der Yamaha-Pilot vom Vector-Racing-Team aus einem Sechskampf um den Sieg als Gewinner hervor. Bereits im Training hatte sich Ivanov für den Sieg empfohlen, indem er die Pole-Position herausfuhr. Er distanzierte den Meisterschaftsführenden und Top-Favoriten Arne Tode (Triumph) um 0,230 Sekunden. Tode hatte am Sachsenring sein Heimspiel, denn er wohnt in Glauchau - nur wenige Kilometer vom Ring entfernt. Auch Rico Penzkofer (Trainings-Dritter, Yamaha) und Sascha Hommel (5., Honda) hatten es nicht weit bis zum heimischen „Bett“. Lediglich der amtierende Meister Sebastien Diss (Kawasaki) aus Frankreich durchbrach als Vierter die „Phalanx“ der einheimischen Verfolger Ivanovs. Bei der Veranstaltung auf dem Sachsenring mussten die Piloten der IDM Supersport nur ein Rennen fahren. Und das stand unter guten Vorraussetzungen. „Das Wetter ist sehr, sehr heiß“, schwitzte Ivanov nach dem siebenten von insgesamt 14 Saisonläufen. „Ich war am Ende schon sehr zerstört und mit den Kräften am Ende. Der Sachsenring ist wirklich sehr anspruchsvoll und kräfteraubend durch seine vielen Kurven und Richtungswechsel.“ Den besten Start erwischte der Franzose Diss und bog als erster in die Startkurve ein. Damit hatte er Glück und entging dem Massensturz im Mittelfeld. Gleich acht Piloten mussten zu Boden, unzählige mehr nahmen den Notausgang durchs Kiesbett. Die Streckenposten handelten zügig bei der Streckenbereinigung, so dass das Rennen nicht abgebrochen werden musste. Unter den Gestürzten war auch Philipp Hafeneger. Der Triumph-Pilot aus Solingen feierte am Sonntag seinen 25. Geburtstag, leider musste er das Rennen schon vorzeitig beenden. An der Spitze entwickelte sich derweil ein Sechskampf um den Sieg. Mit von der Partie waren Arne Tode (Triumph), Sebastien Diss (Kawasaki), Rico Penzkofer, Damian Cudlin und Vladimir Ivanov (alle Yamaha), sowie der Tscheche Patrik Vostarek (Honda). Bis kurz vor Schluss betrug der Abstand vom ersten bis zum sechsten Platz gerade einmal 1,2 Sekunden. Teilweise fuhr man auch zu sechst nebeneinander in die Kurven des Sachsenrings. Dabei waren alle Zweikämpfe aber fair. Ivanov konnte sich erst in den letzten zwei Runden um 0,5 Sekunden von Arne Tode absetzen und behielt die Führung bis ins Ziel. Rico Penzkofer wurde Dritter. Auch er klebte beim Finish direkt am Hinterrad seines Vordermanns Arne Tode. Diss, Cudlin und Vostarek belegten die Ränge vier bis sechs, noch vor dem erst 19-jährigen Kevin Wahr und Lokalmatador Rigo Richter. Richter wohnt direkt am Sachsenring und fuhr am Wochenende jeden Tag mit dem Fahrrad nach Hause. Mit seinem Sieg konnte Vladimir Ivanov in der Meisterschaft einen gewaltigen Sprung nach vorn machen. Als Fünfter angereist, trat er die Heimreise als Zweiter an. Mit 101 Punkten hat er nunmehr „nur“ noch 39 Punkte Rückstand auf Tode, der mit 140 Zählern souverän an der Spitze liegt. Dritter ist Cudlin (96) vor Diss (93), Herbert Kaufmann (Suzuki, 86) und Rico Penzkofer. Quelle: www.idm.de Arne Tode auf der Triumph Daystona 675 des G-Lab Racing Teams Bild: Pressedienst www.idm.de Ergebnisse des SSP Laufs am Sachsenring: 1. Ivanov (RUS/Yamaha), 2. Tode (Glauchau/Triumph), 3. Penzkofer (Böhlen/Yamaha), 4. Diss (FRA/Kawasaki), 5. Cudlin (AUS/Yamaha), 6. Vostarek (CZE/Honda) SachsendingSontag, 22.06.08, Sachsenring, Rennen Vladimir Ivanov gewinnt ein hartes Rennen knapp vor Arne Tode von G-LAB-Racing. Sehenswerter Kopf an Kopf-Fight einer sechsköpfigen Spitzengruppe bis zum Schluss. Philipp Hafeneger wird am Start in einen Massencrash verwickelt und abgeschossen Bereits im Training hatte sich ja abgezeichnet, dass der Sachsenring eine schwere Aufgabe für G-LAB-Racing stellen würde. Entsprechend schwierig gestaltet sich bereits das vormittägliche Warm-Up, wo weder Arne Tode noch Philipp Hafeneger richtig in Fahrt kamen. Kurz vor dem Rennen gaben dann satte 50 Grad Asphalttemperatur echte Reifenrätsel auf: Über 100 Grad Flankentemperatur zollten dem supergriffigen Schräglagenkurs Tribut. Gleich am Start erledigte sich einmal mehr Pillo Hafenegers Hoffnungen, endlich seiner Fahrkunst entsprechend ins Ziel zu kommen: Ein bisher unbekannter Fahrer rammte ihn in der Startkurve in den ebenfalls unglücklichen Sascha Hommel, Massencrash, Rennen vorbei, der arme Philipp hat bisher einfach kein Glück. Kopf hoch, Pillo, am Salzburgring wirst Du endlich zuschlagen. Arne Tode wiederum kam nach einem Traumstart zwar als Führender aus der ersten Runde, konnte sich aber nicht vom Verfolgerfeld absetzen. Vielmehr entbrannte ein packender, auch für die Zuschauer spektakulärer Kampf zwischen Arne, Rico Penzkofer und Damian Cudlin von SKM-Bike-Promotion, dem Vorjahresmeister Sebastien Diss, dem Russen Vladimir Ivanov und dem stark aufkommenden Tschechen Patrik Vostarek. Zeitweise wurde Arne sogar auf Fünf durchgereicht, aber am Ende konnte er sich auf zwei vorbeißen - feine Sache. Und eigentlich auch viel spannender als immer vorne weg, solange unser Arne die Meisterschaft weiter anführt ... Zwei Dinge machten dieses Wochenende außer dem Renn-Geschehen fürs Team besonders aufregend: Erstens konnten wir selber kaum glauben, wie viel uns der Wildcard-Einsatz in der Supersport-WM am Nürburgring gebracht hat. Schon bisher gelangen zwar auch schwierige Aufgaben mit Ruhe, Bedacht und ohne Ausfälle, aber die Lehren des vorletzten Wochenendes brachten das Team einen großen Schritt weiter, optimierten die Arbeit in Box und Strecke nochmals deutlich - ein gutes Gefühl. Zweitens ziehen wir jeden Hut vor der Begeisterung der sächsischen Fans, die mit ihren Helden, den Fahrern und ihren Teams mitfiebern, mitleben, mitleiden. Ein großartiges Publikum. Würden sich mehr Leute auf diese tiefe Leidenschaft am Motorrad besinnen, die Szene stünde anders da. G-LAB-Racing, JöS Bearbeitet 24. Juni 2008 von GerT
GerT Geschrieben 24. Juni 2008 Autor report Geschrieben 24. Juni 2008 Abenteuerurlaub♦Arne Tode wird am kommenden Wochenende von G-LAB-Racing als Gastfahrer an PMS-Honda für den Supersport-WM-Lauf in Misano ausgeliehen/freigestellt. ♦Arne genießt dabei die volle Unterstützung von G-LAB-Racing ♦G-LAB-Racing verspricht sich von Arnes Start weitere Erkenntnisse für die Planung der WM-Saison 2009 Eltern schicken ihre Kinder nicht gern in Urlaub, wenn dabei potenziell etwas passieren könnte. G-LAB-Racing leiht Arne Tode trotzdem an PMS-Honda aus, damit er am kommenden Wochenende in Misano weitere WM-Erfahrungen sammeln kann. "Ich möchte mich weiter entwickeln, schließlich wollen wir 2009 eine große Aufgabe angehen. Ich freue mich, dass auch mein Team in einem weiteren WM-Einsatz von mir eine Chance für alle sieht, weitere Schritte vorwärts zu machen," so Arne. Tatsächlich bedeutet Arnes neuerliches WSSP-Rennen für G-LAB einen weiteren Schritt in Richtung WM, denn schon der Wildcard-Einsatz am Nürburgring zeigte deutlich, wie wichtig eine Auseinandersetzung mit den dortigen Gepflogenheiten für die Vorbereitung und Organisation an der Rennstrecke sein kann. Die Schlussfolgerungen daraus setzte das Team bereits am Sachsenring um. "Unglaublich, wie sich das Team entwickelt. Ich habe Fortschritt in einer derartigen Geschwindigkeit noch nirgends erlebt, auch nicht diese Zielstrebigkeit und Lösungsorientierung bei Problemen mit Motor, Fahrwerk, Strecke, den Abläufen in der Box, einfach allem. Wenn wir so weitermachen, wird die WM-Szene nächstes Jahr eine Überraschung erleben. Für einige eine unangenehme, hoffe ich," schwärmt Arne weiter. Für den läuft die Saison bislang perfekt: Mit nur einem Ausfall und einem zweiten Platz neben lauter Siegen dominiert er seine Klasse haargenau wie Martin Bauer die Superbikes. Meister ist er allerdings noch nicht - aber weder er noch G-LAB-Racing werden locker lassen. Jetzt wünschen wir Arne erst einmal viel Glück im sonnigen Italien. Und drücken alle Daumen, damit er glücklich und erfolgreich von seinem Ausflug zurückkehrt. G-LAB-Racing, JöS
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