Doris Geschrieben 3. Januar 2010 report Geschrieben 3. Januar 2010 (bearbeitet) Reisetagebuch Norwegen 2010 Jetzt hat er mich doch ´rumgekriegt: Norwegen im Winter! Es gibt bestimmt ansprechendere Reiseziele, aber es wird sicherlich spannend. Allerdings konnte ich Thomas (The Thomsraider) überzeugen, nicht mit den Triples und auch nicht mit dem Ural-Gespann zu fahren, sondern mit dem Volvo V50 und Hund (Aisha, Rhodesian Ridgeback). Hoffentlich sehen wir tatsächlich die erwünschten Polarlichter. PS: Ich weiss leider noch nicht, in welchen Abständen ich die Beiträge veröffentlichen kann, da wir oben vielleicht kein zuverlässiges Netz haben werden. Tag 1: Donnerstag, 31.12.2009 (Silvester) Riesenbeck-Fehmarn 12:40: endlich gehts los. Das Auto ist bis unters Dach vollgepackt, für den Hund haben wir leichte Winterbekleidung eingepackt (sie guckt noch etwas unglücklich). Draussen hats geschneit, tut es auch immer noch. Wir werden also wohl etwas länger als geplant brauchen. Ok, vor der Autobahn noch schnell die harten Alkoholica kaufen in Ibbenbüren, dann ab auf die Bahn. Fahren auf der Autobahn geht bei 0°C ganz entspannt, erstmal bis Bremen, dort gucken wir bei MacTreck rein, hat aber leider schon geschlossen. Macht nix, so bekommt Aisha wenigstens eine kleine Runde. Bei Sittensen ist Stau mit Vollsperrung, war im Radio schon angesagt, aber "Augen zu und durch" geht auch hier wieder schneller, als irgendeine ungestreute Umleitung. Trotzdem natürlich Zeitverlust, wir werden wohl eine Stunde später ankommen. Weiter ohne nennenswerte Probleme. Auf Fehmarn hatten wir ein Zimmer in der Pension Vogel in Presen gebucht. Presen ist so klein, dass das Navi die Adresse nicht kennt. Also suchen - wie früher. Das Zimmer ist toll, der Strand ist nah dabei, Aisha findet es toll, sie sieht das Meer ja zum ersten mal. Nach einer Pizza im Casa in Staberndorf noch ein Mini-Spaziergang und wieder zur Pension. Aisha findet das Geböller, was schon losgeht, beängstigend und ich bin müde. Also schaffen wir es leider nicht mehr um Mitternacht zum Deich rauf. Ich glaube, Thomas ist ein bischen enttäuscht. Tag 2: Freitag 01.01.10 (Neujahr) Fehmarn-Göteborg (ca.450km) 8:00 Uhr: Aufstehen, duschen und raus in die Kälte. Kleiner Spaziergang zum Meer. Auch bei Tageslicht einfach schön hier. Dann Frühstück bei einem echt netten Gespräch mit unseren Pensionswirten. Können uns kaum trennen. Dann doch endlich los. Es ist schon 10:40 Uhr und wir müssen heute in Göteborg ankommen, weil wir doch gebucht haben (Silvester und Neujahr waren uns sonst zu unsicher, Feiertage und dann auch noch mit Hund...). So, Glück auf beiden Fähren: von Puttgarden nach Rodby nur 20min. Wartezeit, von Helsingor nach Helsingborg ging sogar direkt hinter uns die Ladeluke zu! Bei Temperaturen zwischen -5°C und -7°C kommen wir gut voran. In Schweden liegt teilweise eine dünne Schneeschicht auf der Strasse, aber es ist nicht wirklich rutschig. Wir fahren ja auch die ganze Zeit die E6, eine der grössten Strassen hier. Trotzdem ist nix los auf der Strasse, sehr entspannt. Zwischendurch ein kleiner Spaziergang. Die Wiese, die Thomas für Aisha als Spielwiese ausgesucht hat, ist ein Golfplatz! Macht aber nix, ist eh alles gefroren, da soll wohl nichts kaputt gehen. Bei Ängelholm ist ein Mc Donalds ausgeschildert. Thomas hat Hunger, ich könnte auch was vertragen. Also runter von der Strasse und Mc Donalds gesucht. Oh, wir haben gar keine SEK (Schwedische Kronen)!! Bei Mc D. kann man aber nicht mit € bezahlen (kein Wunder, mitten in Schweden). In Ängelholm ein bischen rumgurken und eine Bank suchen. Wir haben dann gleich 2 gefunden, aber trotzdem Probleme beim Geld abholen. Beim 4. Versuch mit der 2. Karte dann endlich Erfolg! (Ich dachte schon, wir müssten heute hungern...) Dann ab nach Göteborg. Leider ist der Strassenbau in der Stadt weiter fortgeschritten, als die Software unseres Navis, deshalb kleine Verwirrungen. Als wir ankommen sieht alles total schön aus. Thomas hat uns im Ibis Hotel angemeldet, das ist in einem Schiff, der Astoria, im Hafenbereich untergebracht und weihnachtlich beleuchtet. Ein paar Hundert Meter weiter links liegt ein 4-Master, in dem man (für teures Geld) auch hätte übernachten können. Die Viking ist auch im Reiseführer beschrieben, nur leider haben wir sämtliche Karten und Reiseführer in Riesenbeck liegenlassen...wie dumm. Auch hier alles mit kleinen Birnchen beleuchtet. Sehr imposant. Daneben im Hafen weitere teure Ausflugsboote. Thomas´ Bruder Dietmar wird neidisch sein, wenn er Bilder sieht! So, das war auch schon genug Spaziergang, zurück zur Astoria und in unserer "heimischen" Bar noch 1-2 Bierchen und dann ab ins Bett. Tag 3: Samstag, 02.01.10 Göteborg-Oslo (ca.360km) Nach einem kurzen Spaziergang gibts Frühstück im Bordrestaurant. Leider darf Aisha nicht mit rein, also muss sie im Zimmer bleiben, ob sie wohl die Kissen zerfetzt??? Dann los, heute gehts endlich nach Norwegen. Wieder auf die E6, die sich heute viel freundlicher zeigt als gestern: keine 2- oder 3-spurige Autobahn mehr, sondern eine einspurige, gut ausgebaute Strasse, die über Land führt. Alles wunderschön verschneit mit hellgelbem schrägen Sonnenlicht, die Strasse gut geräumt für entspanntes Fahren. Toll, ich möchte lieber gucken, muss aber auch das Tagebuch weiterführen. Unterwegs einmal runter von der Strasse und spazierengehen. Aisha versinkt das erste mal im Tiefschnee, wir haben Spass und sie bleibt vorerst auf dem geräumten Weg. Dann Bauchgrummeln vor der schwedisch-norwegischen Grenze: Aisha hat den Impftiter nicht ganz erreicht und darf eigentlich weder nach Schweden, noch nach Norwegen. Uns ist nicht klar, wie ernst die Grenzkontrollen bezüglich Haustieren sind, und unser Schrecken ist gross, als wir feststellen, dass es hier tatsächlich noch Stichprobenkontrollen gibt!! Zum Glück hält uns keiner an, Puuh! So, endlich in Norwegen. Wir sind zum 4. mal hier. Zwei mal mit den Motorrädern, jetzt zum 2. mal mit Auto. Aber das erste mal im Winter und das erste mal mit Hund. Das Auto zeigt heute am Tag Temperaturen von -10 bis -12°C an. Die Abenddämmerung beginnt gegen 15 Uhr und dauert ewig. Der Sonnenuntergang gibt alles und so leuchtet der Himmel in allen erdenklichen Orange- und Rosatönen. Ich glaube es ist schon 17 Uhr, als man es endlich als dunkel bezeichnen kann. Bis Oslo, was wir uns als Ziel gesteckt haben, machen wir noch einen kurzen Halt an einer Kirche zum Füsse vertreten, dann ab in den Stadtverkehr. Auch hier rächt sich die veraltete Navi-Software. Aber es gibt halt auch viele Baustellen, so dass wir eh Probleme bekommen hätten. Der erste angepeilte Campingplatz ist geschlossen, wohl nur Sommerbetrieb hier. Am Zweiten Platz haben wir Glück und mieten erstmal für eine Übernachtung eine warme Hütte mit fliessend warmem Wasser und Küchenzeile. Totaler Luxus, wenn ich das mit den Hütten aus den Sommerurlauben vergleiche. Nur zur Toilette und zum Duschen muss man noch nach draussen, was bei Abendtemperaturen von -16° bis -18°C schon lästig genug ist. So, "zu Hause" gibts noch Pizza zum Abendbrot, einen aus Tee und Amaretto gebrauten Punsch und holländisches Dosenbier. Hmmm, lecker und für die hiesigen Preisverhältnisse eine günstige Lösung. Jetzt noch heisses Wasser in die Wärmflasche und dann ab ins Bett. Fortsetzung folgt... Bearbeitet 14. Januar 2010 von speedyblack Zitieren
Doris Geschrieben 4. Januar 2010 Autor report Geschrieben 4. Januar 2010 (bearbeitet) Urlaub Norwegen 2010 Tag 4: Sonntag, 03.01.10 Oslo So, ich weiss gar nicht, wann genau die Entscheidung gefallen ist, aber heute Morgen ist klar: wir bleiben einen Tag in Oslo! Auf einer unserer früheren Norwegen-Touren haben wir uns ein bischen in Oslo verliebt: die Leute sind sehr entspannt hier und den Vigeland-Park mit seinen unvergleichlichen Skulpturen muss man einfach gesehen haben. Also heute ganz entspanntes Frühstück, danach warm angezogen (wir haben gerade -14°C) und los zum ersten Spaziergang des Tages. Da unser Campingplatz unterhalb der Ski-Sprungschanze Holmenkollen liegt, führt uns der ca. 4km lange Weg dort hinauf. Schön zu laufen, die trockene Kälte stört nicht, so lange man in Bewegung bleibt. Der Hund hat heute auch zum ersten mal 2 Fleecejacken übereinander an und fühlt sich sichtlich wohl (dann fühlt Frauchen sich auch gleich besser ;-) ) Schade, der Holmenkollen ist in diesem Jahr eine Baustelle, das hatten wir nicht eingeplant und in besserer Erinnerung gehabt! Na egal, der Spaziergang war schön. Unten wieder angekommen gibts eine kleine Verschnaufpause bei Kaffee und Kuchen in unserer Hütte. Danach wollen wir nach Oslo rein, zum Vigelandpark und in der Stadt einen Kaffee trinken oder so. Also rein ins Auto und nichts wie los. Denkste... Thomas hat (gegen seine eigentliche Überzeugung) die Handbremse angezogen, die sich jetzt nicht mehr lösen lässt. Ich glaube nicht, dass die Bremse eingefroren ist, sondern eher irgendwas in der Mechanik. Thomas ist sich nicht sicher, ob überhaupt etwas eingefroren ist und macht sich Sorgen über einen ernstzunehmenden Defekt. Na ja, erstmal lassen wir den Motor ein wenig laufen, damit alles warm wird und nehmen die äusseren Verkleidungsteile des Handbremshebels ab. Irgendwann können wir die Bremse lösen und endlich losfahren. Thomas schimpft über sich selbst, weil er immer allen anderen predigt, dass die Handbremse in den meisten Fällen überflüssig ist und oft Probleme macht. Na ja, Oslo ist dann trotzdem schön. Zum Abendbrot sind wir wieder "zu Hause" und es gibt was Leckeres aus dem Ofen, dazu immer noch Holländisches Bier. Thomas setzt für mich die ersten Tage ins Netz und checkt noch schnell e-mails. Dann gehts auch bald ab ins Bett. Leider hat Aisha sich heute nacht vorgenommen uns besonders gut zu verteidigen und knurrt und bellt jedes Geräusch an. Etwas lästig, das müssen wir ihr noch irgendwie abgewöhnen. Na ja, wird schon werden. Bearbeitet 14. Januar 2010 von speedyblack Zitieren
Doris Geschrieben 5. Januar 2010 Autor report Geschrieben 5. Januar 2010 (bearbeitet) Urlaub Norwegen 2010 Tag 5: Montag, 04.01.10 Oslo-Furuhaugli (ca. 360km?) Und auf gehts: Frühstücken, Sachen gepackt und ab ins Auto. Heute werden wir durch Lillehammer fahren und an der Abzweigung E6/E136 bei Dovre/Dombas eine Unterkunft suchen. Unterwegs geniessen wir die Aussicht. Das Licht ist hellgelb und der Himmel eisig helltürkis. Wir haben Temperaturen zwischen -14 und -21°C. Die Strasse ist immer noch sehr gut geräumt und wir kommen ganz gut voran. An den Felswänden am Stassenrand hängen riesige Eisbärte in verschiedenen Gelb- und Orangetönen, je nach Eisengehalt des Gesteins. Thomas findet, das sieht aus wie drangepisst, ich finde es einfach nur schön, zumal einige der Eisbärte auch blau schimmern. Merkwürdig finde ich einen grossen See, an dem wir vorbeifahren: über ihm hängt eine Dunstwolke, es sieht aus, als ob der See dampft, und er ist tatsächlich nicht gefroren! Vielleicht kann mir das später mal jemand erklären? Einige Kilometer später staut sich der Fluss, an dem wir entlangfahren, zu einem riesigen See, dem Mjösa. Der ist komplett zugefroren. In Lillehammer kaufen wir dann doch endlich eine norwegische Strassenkarte und eine CD von Edvard Grieg: Peer Gynt, eine norwegische Oper (wir wollten nur die Musik, auf der CD ist die ganze Oper...) Den deutschen Reiseführer lassen wir liegen, der scheint Norwegen nur im Sommer zu beschreiben, zu 90% der Sehenswürdigkeiten kommt man bei Schnee nicht hin. Oh, und unser Lieblingsessen gibt es hier: Cheeseburger von Mc Donalds. Nein, nicht wirklich unser Lieblingsessen, aber finanziell erschwinglich, man weiss was man bekommt und Cheeseburger machen doch satter, als die hier üblichen Heisswürstchen im Labberbrötchen mit verschiedenen Saucen (heissen "Pölser", nein eigentlich nicht mit ö, sondern mit durchgestrichenem o, das kennt die Tastatur aber nicht). So, wir nähern uns unserem heutigen Etappenziel. Hoppla, Dovre hab ich irgendwie übersehen, wir sind schon in Dombas und haben den ersten geplanten Campingplatz nicht gefunden, obwohl ich angestrengt nach Schildern geguckt habe. Also hier gesucht und gefunden: der erste Campingplatz ist mitten in Dombas und hat auch Hütten, nur leider macht niemand auf, als wir klingeln. In Dombas ist eine Turistinfo ausgeschildert, die wir erst 15 Minuten suchen müssen, sie ist sehr klein und leider seit 16Uhr geschlossen. Wir haben 16:30Uhr und gehen trotzdem hinein, die Tür ist offen, aber keiner da. Also nach einer verzweifelten Frage bei einer Blumenverkäuferin wieder ins Auto und suchen. Ich bin mittlerweile ziemlich genervt und habe den Eindruck, dass man hier keinen Tourismus wünscht. Noch dazu sind sämtliche Schilder an den Strassen so verschneit, dass man Hinweise kaum lesen kann. Thomas bleibt ruhig und findet tatsächlich nach einigem hin-und herfahren und einer weiteren Frage an einer Tankstelle ein Hotel mit Hüttenverleih. Da schüttel ich aber energisch mit dem Kopf, als die Frau an der Rezeption für die kleinste Hütte 980NOK (norwegische Kronen) haben möchte. Das sind mehr als Hundert Euro!!! Zu teuer, also weiter... In Furuhaugli finden wir dann einen tollen Platz etwas abseits der Strasse. Hier kann der Hund rennen und wir bekommen eine komplette Ferienwohnung mit Holzofen im Wohnzimmer und mukkelig warmer Küche für 575NOK! Wenn es hier ein paar geräumte Spazierwege gäbe, würden wir hier sicherlich noch einen Tag bleiben, aber ausser gucken und zur Strasse runterlaufen kann man hier nicht viel machen. Leider haben wir vergessen, fürs Abendbrot einzukaufen, also gibts nur eine Tasse Spargelcremesuppe und der letzte verbliebene Cheeseburger wird geteilt. Fürs Frühstück morgen haben wir noch Rosinenbrötchen. Noch ein lecker Punsch und eine Zigarette, ein wenig Planung für den weiteren Weg und dann ist auch dieser Tag wieder zu ende. Bearbeitet 14. Januar 2010 von speedyblack Zitieren
Hasberger Tiger Geschrieben 5. Januar 2010 report Geschrieben 5. Januar 2010 Ein Frohes Neues Jahr Euch beiden, schön geschrieben, bin gespannt auf die Fotos hinterher "Noch ein lecker Punsch und eine Zigarette..." Was muss ich da lesen? Gruß Holger, der so langsam wieder arbeitet und dabei hustet wie blöde Zitieren
Doris Geschrieben 6. Januar 2010 Autor report Geschrieben 6. Januar 2010 (bearbeitet) Urlaub Norwegen 2010 Tag 6: Dienstag, 05.01.10 Furuhaugli-Grong (ca. 390km) So, heute fang ich mal mit ein paar Daten an: Sonnenaufgang haben wir gegen 9 Uhr, zu diesem Zeitpunkt ist es -19°C kalt. Unsere Höhe beträgt hier ca. 1000m. Aisha springt mit 2 Pullovern bekleidet durch die Gegend und rennt sich warm. Zum Glück können wir sie laufen lassen, da keine Menschenseele zu sehen ist. Ich finde -19°C ganz schön kalt, grösster Schwachpunkt sind und bleiben die Oberschenkel. Vielleicht ziehe ich demnächst einfach die Jogginghose über alles?? Dann bekommt Thomas aber Photoverbot!! Dann wie immer: Frühstücken, packen und los. Die Strasse ist mit festgefahrenem Schnee bedeckt, in den Kurven wurde Schotter gestreut, aber auch eher sparsam. Thomas fährt trotzdem sehr entspannt, da kaum jemand unterwegs ist und wenn doch, drängelt hier niemand. Bei Tiefsttemperaturen von -26°C sind wir froh, dass wir eine beheizte Toilette am Strassenrand finden. Das ist auch für norwegische Verhältnisse echter Luxus. Es gibt zwar viele Rastplätze mit Toiletten hier, aber viele von denen sind halt auch mehr oder weniger gut gepflegte Plumpsklos. Aisha will auf dem Parkplatz nicht aus ihrem kuschelig warmen Kofferraum aussteigen. Kann ich verstehen, im Auto trägt sie nur den dünnen Pulli und für eine kleine Parkplatz-Pipi-Runde ziehen wir ihr das dickere Teil nicht extra an. Gegen 13Uhr wird das helle, gelbe Sonnenlicht schon etwas dunkler. Ich nenn das jetzt mal Dottergelb. Kurz vor Trondheim sind wir schon auf 50m Höhe runter. Das schwankt ja hier ständig, aber die 1000m vom Morgen haben wir nicht mehr erreicht. Genauso wie die Höhenmeter schwanken die Temperaturen: -26°C sind heute echter Rekord, aber wir haben zwischendurch auch schlappe -14°C. Thomas fährt die meiste Zeit. Wenn ich mal hinterm Steuer sitze, blättert Thomas in den Karten und ist frustriert, dass wir von Oslo bis Trondheim nur ungefähr die Hälfte der geplanten Wegstrecke geschafft haben. Ausserdem sind wir noch gar nicht richtig durch die Berge gefahren. Ich lasse Thomas lieber wieder fahren (dann ist er beschäftigt und denkt nicht soviel) und als wir den Trondheimfjord, an dem sehr viel Industrie angesiedelt ist, verlassen, ist auch Thomas´ Hänger wieder vorbei. Um 16Uhr geht die Sonne unter, um 17Uhr beginnen wir mit der Hüttensuche. Das erste Hotel vermietet seine Hütten nur im Sommer und will für ein Hotelzimmer mit Frühstück 1000NOK (ca. 120€) haben. Ich glaube ich gucke wie ein Auto, als ich etwas von "too much" murmel und wir wieder gehen. An einer taghell erleuchteten Skipiste, auf der nix mehr los ist, blasen grosse Verdunster feuchte Luft in den Himmel, das beschneit die Piste neu und sieht von weitem echt irre aus (ich glaube nicht, dass man das auf Photos erkennen kann, bei den Lichtverhältnissen). Einer der Arbeiter auf der Piste klärt Thomas auf, dass wir wohl keine Übernachtungsmöglichkeit unter 900NOK bekommen werden, telefoniert aber netterweise für uns rum und nennt uns eine Adresse in Grong. Dort angekommen können wir den Hotelwirt davon überzeugen, dass wir nur ein billiges Zimmer ohne Frühstück benötigen und bekommen tatsächlich ein kleines Zimmer mit freier Benutzung eines Gemeinschaftsraumes und einer Küche. Prima, da wir die einzigen Gäste sind ist das doch genau das Richtige für uns. Ausserdem darf Thomas hier das Drahtlosnetzwerk fürs Internet nutzen!! Einfach super! Bearbeitet 14. Januar 2010 von speedyblack Zitieren
Doris Geschrieben 7. Januar 2010 Autor report Geschrieben 7. Januar 2010 (bearbeitet) Urlaub Norwegen 2010 Tag 7: Mittwoch, 06.01.10 Grong-Mo i Rana (ca. 320km??) Aufgewacht, gefrühstückt und dann raus mit dem Hund. Jaa, richtig: nicht mal eine Katzenwäsche, da wir über 4 verschiedene Treppen in unser Luxusappartement gekommen sind und deshalb den schweren Koffer inklusive Kulturbeutel und frischer Wäsche im Auto gelassen haben. Heute also kleine Ferkel. Spaziergang mit Hund bei -28°C: Wichtig bei solchen Temperaturen ist der Schutz von Gesicht und Atemluft. Also auf jeden Fall etwas vor Mund und Nase (Vermummungsverbot gibts hier glaub ich nicht). Dabei atmet dann sich dann in die Augen und in die "draussen" verbliebenen Haare. Die Augenwimpern sind nach ca. 20min. Spaziergang so vereist, dass untere und obere Wimpern aneinander kleben bleiben. Thomas hat teilweise Sichtprobleme mit der Brille und einen vereisten Bart. Hände sollte man in den Handschuhen belassen und Feinarbeiten (z.B. Auffüllen der Spritzwasseranlage am Auto) sollten schnellstmöglich durchgeführt werden. So, nach dem Spaziergang ins Auto und los. Oh oh... Nach ca. 500 Metern geht der Motor aus!!! Okay, erstmal wieder angemacht, ist auch kein Problem. Leichte Unruhen hatten wir gestern schon gespürt, solange der Motor kalt ist, haben wir uns keine Gedanken darüber gemacht. Aber jetzt: wir fahren einige Meter und wieder aus...Wir versuchen einfach mal mit etwas Geduld, den Wagen im Stand warm laufen zu lassen, aber sobald wir losfahren und der Motor unter Last gerät stirbt er ab. Wir fahren also erstmal, ohne den Motor zu sehr zu belasten, und schaffen mal 200Meter und ein anderes Mal 5Kilometer. Zwischendurch wurde der Motor warm, aber stirbt trotzdem immer mal wieder ab. In einem kleinen Dorf fragen wir nach einer Werkstatt, die soll im nächsten grösseren Ort ca. 13km entfernt sein. Bevor wir wieder einsteigen, probieren wir aber noch den billigen Trick: Wir schnorren im Laden eine grosse Pappe und dichten den Kühlergrill mit der Pappe und ein paar Gepäckhaken ab. Und siehe da: es klappt!!! Ich glaube in der Werkstatt hätte man uns ausgelacht. Na egal, Motor läuft jetzt auch unter Last und bekommt eine prima Temperatur. Thomas meint, dass die zugeführte Luft vermutlich vorher zu kalt war und der Wagen unter Last quasi erstickt ist. Abends fragt uns unsere Wirtin, ob unser Motor keine Motorheizung hat. Nee, ich kenn´ sowas nicht mal, in Norwegen fährt wohl kein Auto ohne! Wir fahren heute durch kältere Gefilde: -30 bis -36°C sind normal. Bei den Temperaturen darf man tatsächlich die Handschuhe NICHT ausziehen! Thomas ist todesmutig und zieht sich draussen ein weiteres T-Shirt drunter. Danach müssen wir mit dem Hund ordentlich rumkaspern, damit uns allen nicht zu kalt wird. Sobald man stehen bleibt zieht die Kälte einfach auch durch Jeans und lange Thermounterhose. Obenrum sind unsere Klamotten aber auch bei diesen extremen Temperaturen noch tauglich. Unterwegs sieht man immer mehr Berge, die Strecke wird kurviger, die Fahrbahn schlechter. Unsere Höhe beträgt trotz der hohen Berge (bis 1300m) nur 50 bis 300 Meter. Fjorde, an denen wir immer wieder vorbeikommen, erkennt man an starker Dunst- und Wolkenbildung. Man hat den Eindruck, das Wasser neben einem kocht regelrecht. Ich sehe in einem Ort rote Mülltüten an der Strasse stehen. Hm, das macht ja auch Sinn, sonst versinkt die farblose Tüte möglicherweise im weissen Schnee und wird nicht abgeholt. Ach ja, habe ich eigentlich schon erwähnt, dass der Schnee eigentlich schon seit Schweden ungefähr knietief ist? Oder zumindest sinkt man bis zum Knie ein, an den ungeräumten Stellen. So, heute beginnt die Dämmerung bereits um 14:30 Uhr, um 16 Uhr kann man von Dunkelheit sprechen. Von 24stündiger Dunkelheit, die wir erwartet haben, kann also hier noch keine Rede sein. Dafür sehen wir jetzt etwas anderes, was man in Norge erwartet: Elche! Ein riesiges Muttertier mit einem vielleich zweijährigen Jungtier an ihrer Seite! Die zwei stehen direkt am Strassenrand im Gestrüpp und suchen Grünzeug unter der Schneedecke. Heute habe ich keine Lust, lange nach einer Unterkunft zu suchen. Also bleiben wir in der erstbesten Pension, die wir in Mo i Rana finden, für 900NOK (teuer, teuer...). Als wir unseren mitgebrachten Pizzaofen einweihen wollen, stelle ich fest, dass Thomas das Backblech zuhause vergessen hat. Ich bin sauer. Wir müssen eh noch eine Runde mit dem Hund drehen und finden in einem Supermarkt Alu-Grillschalen, die man recht passabel als Backblech-Ersatz nutzen kann. Also gibts doch lecker Pizza. Bearbeitet 14. Januar 2010 von speedyblack Zitieren
The Thomsraider Geschrieben 7. Januar 2010 report Geschrieben 7. Januar 2010 (bearbeitet) anmerkung: natürlich kommen hier auch noch bilder rein aber hier haben wir meistens nur eine sehr niedrige signalstärke, also später Bearbeitet 14. Januar 2010 von The Thomsraider Zitieren
physiotherapie Geschrieben 7. Januar 2010 report Geschrieben 7. Januar 2010 Die werden sicher Klasse sein,leider werden sie wohl nicht die Temperaturen vermitteln können. Auch wenn es bei uns jetzt am Niederrhein recht schattig ist und alle Leute Panik vor dem Schneechaos haben( angesagt sind 20 - 30 cm Neuschnee ). Mein Gott,alles Weicheier hier, gegen eure Temperaturen und Schneeverhältnisse. Viel Spaß noch Zitieren
Doris Geschrieben 9. Januar 2010 Autor report Geschrieben 9. Januar 2010 (bearbeitet) Urlaub Norwegen 2010 Tag 8: Donnerstag, 07.01.10 Mo i Rana - Ulvsvag (ca. 320km) Heute werden wir wohl unseren nördlichsten Reisepunkt erreichen. Wir werden von Mo i Rana aus, immer noch auf der E6 den Polarkreis überschreiten. Also los. In Mo i Rana haben wir -23°C als wir ins Auto einsteigen. Unsere Wirtin hat uns gesagt, dass dieser Winter auch für norwegische Verhältnisse sehr kalt ist und warnt uns vor dem Gebirge, durch das wir fahren werden. Dort soll es heute nur -34°C geben. Egal, das kennen wir ja schon ;-) Kurz hinter der Stadt haben wir schon -28°C und Thomas wundert sich, dass die Vorhersage unserer Wirtin exakt zutrifft. Wir überqueren den Polarkreis und freuen uns über die Landschaft: endlich haben wir das karge Land vor Augen, dass wir so lieben. Man sieht keine Wälder, sondern nur niedriges Gestrüpp und kleingewachsene Birken. Einige Kilometer weit erstreckt sich eine Geröllebene um uns herum, die jetzt natürlich schneebedeckt ist. Dahinter sieht man die richtig hohen Berge, auf denen auch nichts wächst, es sind nackte Felsen, nur an den weniger steilen Flächen mit Schnee bedeckt.Hier erinnert nun wirklich nichts mehr ans Sauerland oder die Alpen! Als ich aufs Navi schaue, bin ich mal wieder erstaunt: unsere Höhe beträgt nur zwischen 600 und 700 Meter. Man vergisst doch schnell, dass die Baumgrenze hier im Norden sehr niedrig ist! Wir müssen einfach aussteigen und ein paar Photos machen (Thomas muss ausserdem mal). Bei schlappen -16°C mach ich einige Bilder und Videoaufnahmen, aber ich glaube, die Weite muss man erlebt haben, um sie zu verstehen. Als wir wieder ins Auto steigen sag´ ich noch so: Hier fehlen eigentlich nur noch die Rentiere! ...und schwups: da sind sie! Wir hatten vorher aber auch schon verschiedene Sammelplätze und Dörfer der Samen gesehen, die im Winter ihre Rentiere weiter im Süden weiden lassen. Später kommen wir dann wieder in tiefere Gefilde und haben auch wieder gewöhnliche Kiefern- und Birkenwälder. Andere Bäume sieht man hier allerdings selten. Um 14Uhr knipsen wir einige Photos von einem wirklich schmerzhaft kitschigen Sonnenuntergang an einem Fjord. Wenn man so am Wasser vorbeifährt hat man manchmal einen mediterranen Eindruck von der Umgebung (Thomas meint, es erinnert ihn an einen komplett zugeschneiten Gardasee). Unterwegs haben wir an einer Touristeninformation angehalten, um eine Übernachtungsmöglichkeit für die nächsten 4 Nächte schon im Voraus zu buchen. Hier oben gibt es im Winter nicht viele geöffnete Campingplätze und auch wenige Zimmer, die vermietet werden, deshalb ist es für uns entspannter, den Mann von der Info zu fragen. So haben wir keinen Stress, als wir in Ulvsvag ankommen. Die Hütte dort entpuppt sich als total schick: modern eingerichtet, mit Terrasse und direkt am Fjord gelegen. Nur leider hat das Schöne auch meistens ein paar Macken (fast so, wie wir das von unseren Motorrädern kennen). Wir haben nur ein Rinnsal Wasser aus dem Wasserhahn und das Licht im Badezimmer geht nicht. Ausserdem ist das Licht im Wohnzimmer schön gedämpft, aber zum Lesen ungeeignet. Aber das werden wir morgen klären. Wir laden das Auto aus und kaufen zu Fuss noch eine Kleinigkeit ein. Dabei werden wir komplett eingeschneit! Wir haben nur -3°C und der Himmel war schon nachmittags wolkenverhangen. Ich hatte also sowas erwartet. Wir sind beide erleichtert, dass der Schneefall erst nach unserer Ankunft hier eingesetzt hat und wir nicht mehr fahren müssen. Schnee, der einem im Dunkeln entgegenfliegt ist einfach anstrengend. Urlaub Norwegen 2010 Tag 9: Freitag, 08.01.10 Ulvsvag Heute sind wir erst spät aufgestanden. Wir haben keinen Reisewecker dabei und die Dämmerung beginnt erst um 9:30Uhr. Da weiss man nicht so genau, wie spät es eigentlich ist. Während ich provisorisch versuche, zu duschen, ist Thomas schon mit dem Hund draussen. Er erzählt später, dass er einen Mann mit einem schwarzen Schnauzer getroffen hat, mit dem Aisha spielen durfte. Das ist für unsere Grosse immer das Tollste. Nach dem Frühstück sprechen wir mit unserer Wirtin. Sie wird sich um die angesprochenen Mängel an der Hütte kümmern.. Dann los zum ersten grossen Spaziergang des Tages: Wir gehen am Fjord entlang. Es geht hier durch tiefen Schnee und über teilweise mit Seetang überwucherte Granitblöcke. Ziemlich anstrengend. Zurück gehts über Wege an verschiedenen Häusern vorbei. An einer Strassenecke stehen Schlitten. Thomas muss unbedingt einen ausprobieren... Hell ist es hier im Zeitraum zwischen 11 Uhr und 14 Uhr. Nach dem Spaziergang sehen wir also zu, dass wir noch eine Tour mit dem Auto machen. Über eine kleinere Strasse gehts zwischen Fjorden nach Tranoy. Das Land ist hier so zerklüftet, dass die Fjorde manchmal kleinere Landteile voneinander trennen. Es entstehen quasi kleinere Inseln oder Inselgruppen. Hier oben werden sie mit Brücken oder mit Hilfe von Fähren miteinander verknüpft. Tranoy liegt am nördlichen Ende einer Halbinsel. Wir steigen aus und laufen zum Leuchtturm, der etwa 4km entfernt liegt. Tolle Landschaft hier, alles karg und tief verschneit. Es beginnt schon wieder zu dämmern und der Himmel ist mit dicken grauen Wolken tief verhangen. Die Photos vom Leuchtturm haben einen eher depressiven Charme. Danach fahren wir noch nach Drag. Leider ist es schon wieder dunkel und wir können nicht mehr viel sehen. Ausserdem verlieren wir bei einem kleinen Kontakt mit dem Gegenverkehr einen Spiegel (nein, er ist noch dran, das Blinkerglas ist gesplittert, der Spiegel und die Plastikverkleidung sind heil und liegen jetzt im Auto). Pech, etwas schwund ist immer. Wir werden ihn morgen provisorisch kleben und zu Hause die Kaskoversicherung bemühen. Als wir zur Hütte zurückkommen läuft das Wasser, das Licht im Bad leuchtet und für das Wohnzimmer haben wir hellere Glühbirnen gekauft. Bearbeitet 14. Januar 2010 von speedyblack Zitieren
Doris Geschrieben 10. Januar 2010 Autor report Geschrieben 10. Januar 2010 Urlaub Norwegen 2010 Tag 10: Samstag, 09.01.10 Ulvsvag Über nacht hat es angefangen zu regnen. Morgens als ich aufstehe knistert der Schnee unter beständigem Nieselregen. Na egal, denke ich, wir haben eine kleine Rundreise geplant, mit Auto und Fähre, da stört Regen ja nicht so. Dazu muss ich sagen, dass es hier an der westlichen Küste Norwegens durch die Auswirkungen des Golfstroms recht mild ist. Wir haben aktuell Plusgrade, so ca 2-4°C. Also erst ein Spaziergang mit dem Hund und dann rein ins Auto. Aber wie so oft kommt manches einfach anders, als man denkt. Die Strasse ist an den meisten Stellen recht passabel befahrbar, obwohl festgefahrener Schnee und Regen sich teilweise in Eis verwandelt haben. Aber in den Kurven ist Splitt gestreut und wenn man erstmal fährt, dann geht das schon. Ich bin aber nunmal Skeptiker, und als Thomas mir aus Spass zeigen will, wie gut der Wagen bremst, stehen wir! Die Strasse hat an der Stelle eine konstante leichte Steigung und als Thomas Gas gibt passiert einfach nix. Die Reifen rutschen komplett durch. Wir haben zwar Schneeketten dabei, aber auf Eis??? Also lässt Thomas (unter meinen überflüssigen und leicht panischen Kommentaren) den Wagen langsam rückwärts rollen, bis wir in einer Einmündung wenden können. Das hat mir echt Angst gemacht, und ich bestehe auf einer sofortigen Umkehr. Ich bin mir nicht sicher, ob Thomas meine Ansicht teilt, aber unter den Umständen ist ein anständiger Spaziergang und der Rest des Tages zum gammeln (lesen, am Computer spielen etc.) sicher der bessere Zeitvertreib. Beim Spaziergang entdecken wir im Wald noch einige Elchspuren, sehen aber leider keinen davon. Ist vielleicht auch besser, wir haben den Hund nicht an der Leine, ich weiss nicht, wie eine direkte Begegnung geendet hätte. Morgen will Thomas an einer Walsafari teilnehmen. Heringsschwärme (Hauptnahrung der Orkas) ziehen im Herbst/Winter mit dem Golfstrom an die Norwegische Küste, die Orkas ziehen in Gruppen hinterher. Einige Tiere kommen regelmässig bis in den Tysfjord. Dort kann man sie vom Boot/Schiff aus beobachten. Ich bin ja mal gespannt... Zitieren
DirkW Geschrieben 10. Januar 2010 report Geschrieben 10. Januar 2010 (bearbeitet) Hi Ihr zwei, in manchen Parkbuchten liegt bergeweise Split, den haben wir uns abgfüllt, gut als Notlösung bei festgefahrenem Auto. Kann man die Hütten am Tranoy Fyr jetzt offiziell mieten? Schönen Urlaub noch! Bearbeitet 10. Januar 2010 von DirkW Zitieren
Doris Geschrieben 11. Januar 2010 Autor report Geschrieben 11. Januar 2010 (bearbeitet) Kann man die Hütten am Tranoy Fyr jetzt offiziell mieten? Hi Dirk, was hastn damit gemeint?? Wir waren zwar am Steg zum Leuchtturm, konnten aber nicht näher ran, weil der Hund nicht über den langen Steg wollte. Ich habe dort nur 2 grosse Häuser gesehen, ich glaub, dass man da Zimmer mieten konnte, gabs da auch Hütten?? Gruss Doris Urlaub Norwegen 2010 Tag 11: Sonntag, 10.01.10 Ulvsvag Heute ist es sehr stürmisch und es regnet immer noch mehr oder weniger stark. Als wir in Storjord ankommen, von wo Thomas´ Safari starten soll, bekommen wir mit, dass sogar die Fähre im Nachbarort zur Zeit wegen des Sturms nicht fährt. Die Touristen, die noch einen Flug in Narvik erreichen müssen haben jetzt echte Probleme und suchen eine Umleitungsmöglichkeit. Die Walsafari findet statt. Thomas ist ein bischen nervös, freut sich aber auch auf die 3-stündige Fahrt mit dem Zodiac, einem grossen, stabilen Schlauchboot. Das ist sicherlich spannender, als mit einem alten Fischerboot rauszufahren. Ich werde derweil in unserer Hütte ein wenig aufräumen, lesen und mit dem Hund laufen. Als ich Thomas abhole, hat er zwar keinen Wal gesehen, ist aber trotzdem begeistert. Zodiac fahren auf dem stürmischen Fjord ("bei 3 Meter hohen Wellen") ist besser als Motorradfahren. Das aus seinem Mund soll schon was heissen. Abends sehen wir uns noch den Film an, der während der Tour gedreht wurde. Leider hat unser toller neuer Photoapperat schlapp gemacht. Na ja, vielleicht ein Fall für die Garantie?! Nur leider werden alle weiteren Photos in diesem Urlaub nur Handy-Photos sein können. Schade. Bearbeitet 11. Januar 2010 von speedyblack Zitieren
Doris Geschrieben 12. Januar 2010 Autor report Geschrieben 12. Januar 2010 Urlaub Norwegen 2010 Tag 12: Montag, 11.01.10 Ulvsvag - Jektvik Wir fahren los bei trübem Wetter und 2-4°C. Zuerst nehmen wir wieder die E6 bis Fauske und biegen dann auf die Route 17 ab. Die führt direkt an der zerklüfteten Westküste Norwegens entlang.Die Strassen sind teilweise immer noch mit Eis bedeckt, obwohl ich zum ersten Mal auch rosa Salz auf der Strasse sehe. Es ist sehr anstrengend zu fahren, zumal unsere Scheibenwischer mit dem Schmier nicht mehr klarkommen. Wir kommen vorbei an schrägen, glänzend-schwarzen Felsflächen, die aussehen wie geteert. Dazwischen karger Baumbewuchs, erinnert an das schüttere Haar alter Männer (oh Gott, ich werd pathetisch). Es geht an Seen und Fjorden vorbei. Über gefrorene Wasserfälle schiesst das Tauwasser. Unterwegs halten wir am Malstrom (Salstraumen). Hier ist der Fjord so eng, dass durch die Gezeiten das Meerwasser herein- und herausgedrückt wird. So erscheint der Fjord wie ein reissender Strom, der mal in die eine, mal in die andere Richtung fliesst. Die riesigen, gurgelnden Strudel sind immer wieder faszinierend zu beobachten. Weiter gehts an der Küste entlang. Hin und wieder führt die Strasse durch ältere Tunnel, deren Ventilatoren an alte Flugzeugtriebwerke erinnern. Es wird dunkel und wir bekommen nun -auch nach gründlicher Reinigung- ernsthafte Probleme mit den Scheibenwischern, sie haben unter dem Eis der letzten Woche wohl doch zu sehr gelitten. Obwohl wir an jeder Tankstelle halten, finden wir nicht die passenden Wischerblätter als Ersatz. Und das, wo der Volvo doch fast ein norwegisches Auto ist. Also weiter ohne Sicht. So langsam könnten wir auch ein Quartier für die Nacht finden, aber die ausgeschilderten Unterkünfte (Schilder mit Bett oder Hütte drauf) sind alle geschlossen. Wir hatten nicht bedacht, das hier nur im Sommer Saison ist. Dann, nach 3 Stunden Suche finden wir ein wenig abseits (13km von unserer Strecke) endlich die Villa Midnattsol. Eigentlich ist die Wohnung für uns viel zu gross, aber der Preis von 820NOK (keine 100€) überzeugt uns. Hier können bis zu 8 Personen wohnen und die Einrichtung besteht aus einem mehr oder weniger stilvollen Mix der letzten 60 Jahre. Es ist aber alles neu renoviert und wirklich sehr gut gepflegt. Wir sind einfach froh, eine Bleibe gefunden zu haben. Zitieren
Doris Geschrieben 13. Januar 2010 Autor report Geschrieben 13. Januar 2010 Urlaub Norwegen 2010 Tag 13: Dienstag, 12.01.10 Jektvik - Mosjoen (keine Ahnung km) Heute Morgen haben wir trübes Wetter. Als wir mit dem Hund ne Runde drehen, stellen wir fest, dass wir auf einem wunderschönen Fleckchen Erde gelandet sind, wo der Mensch allerdings in jeder kleinen Bucht (und davon gibt es hier viele) eine kleine Müllhalde errichtet hat. Alte Fischernetze, rostende Boote und Fahrräder gammeln hier vor sich hin. Schade um die Landschaft. Wir fahren zuerst nur 20km bis zur Fähre. Leider fährt die erst um 12:30Uhr, so dass wir die verbliebene Stunde mit einem Spaziergang ausfüllen. Wir klettern über Felsen, die mit Moosen und Flechten bedeckt sind, darauf wächst Heidekraut und irgendein festes, grobes Gras (bin mir nicht sicher, ob es sich um Rentiergras handelt). Diese recht dünne Schicht bildet im felsigen Teil des Landes die dünne Humusschicht, auf der dann nur manche hartgesottene Büsche und kleine Bäume gedeihen. Deshalb trifft man hier häufig nur auf die von mir schon oft erwähnten Kiefern und Birken, und selbst die werden selten höher als 2-3 Meter. Dann also 2 Stunden Fährfahrt. Wir überqueren dabei den Polarzirkel, was mit einem Globus auf einer Miniaturinsel im Fjord dargestellt ist. Als wir in Kilboghamn an Land fahren, ist es schon wieder fast dunkel. Die Strassen sind glatt und unsere Scheibenwischer immer noch kaputt. Dabei regnet es in unterschiedlicher Stärke. Hässlich, hässlich. Wir entschliessen uns, von der Route 17 (der wir bei Dunkelheit nix abgewinnen können) wieder auf die E6 zu wechseln. In Mosjoen finden wir endlich Scheibenwischer und eine bezahlbare Unterkunft: ein Hotelzimmer in der nähe des Bahnhofs. Bäh, das war wohl wirklich kein Glücksgriff. Wir landen im Altbau (wegen Aisha), es ist furchtbar muffig, der Teppichboden so schmutzig, dass ich nur in Schuhen drüberlaufe. Unter den Bettlaken sieht man Zusatzauflagen,falls sich mal jemand versehentlich im Bett erleichtert...(Bäh, aber ich glaub, das sagte ich bereits). Wir werden die Decken, die sauber aussehen, heute abend nicht benutzen, sondern lieber in unsere eigenen Schlafsäcke kriechen Wir reissen erstmal das Fenster auf und gehen eine Runde mit dem Hund. Das ist allerdings auch schon schwierig genug: Mosjoen ist mässig geräumt, der festgefahrene Schnee ist mit gefrorenem Regen überzogen. Der Splitt liegt leider unter der Eisschicht. So rutschen wir alle durch die Gegend und Aisha legt sich 2 mal gemein auf die Klappe. Wir finden allerdings einen Expert und planen für morgen, uns eine sehr preiswerte Kamera als Ersatz für die defekte Lumix zu kaufen. Wieder in unserem Hotel, möchte ich auf unserem kleinen Gasbrenner was kochen. Dabei stelle ich fest, dass im letzten Urlaub der Knopf für die Gaseinstellung abgebrochen ist, und man ihn nur mit einer Zange betätigen kann. Nur leider haben wir gar keine Zange! Doofer Tag heute... Es gibt also Butterbrot statt Nudeln mit Sosse. Ich kann diesem Tag so gar nichts abgewinnen, fühle mich im Hotelzimmer wie der letzte Penner. Also noch ein paar Seiten gelesen, dann Licht aus und auf den nächsten Tag hoffen. Zitieren
The Thomsraider Geschrieben 14. Januar 2010 report Geschrieben 14. Januar 2010 (bearbeitet) Anmerkung: In Norwegen sind die Strafen für zu schnelles Fahren drastisch hoch. 10 km/h zu schnell kostet über 1500 Kronen (180€) bei 20 km/h sind es dann schon über 5000 Kronen Somit wird hier genau nach Tacho gefahren. Ein Fahrzeug am Horizont bleibt meisstens auch dort. Man holt nicht auf, oder wird eingeholt. Falls ein Fahrzeug wirklich mal langsamer ist gibt es regelmäsig kleine Einbuchtungen, um die anderen vorbeizulassen, die auch wirklich genutzt werden. Bei den erlaubten 60 bzw 80 km kommen auch wir "meistens" gut voran (halt ohne spikes), lediglich die schweren LKW´s und Busse scheinen sich nicht darum zu kümmern und machen uns oft das Leben schwer. Bearbeitet 14. Januar 2010 von The Thomsraider Zitieren
Doris Geschrieben 14. Januar 2010 Autor report Geschrieben 14. Januar 2010 (bearbeitet) Urlaub Norwegen 2010 Tag 14: Mittwoch, 13.01.10 Mosjoen - Grong (420km??) Wir werden heute Morgen mit einem Frühstücksbuffet der Extraklasse in einem sehr gepflegten Speiseraum für das miese Zimmer entschädigt.Sind wir ja selber Schuld, wenn wir immer das billigste Zimmer haben wollen. Danach kaufen wir eine Canon Powershot 480 und die heutige Tour kann beginnen. Das Wetter ist immer noch trüb, obwohl gutes Wetter (kalt und trocken) angesagt war. Wir fahren zuerst die E6, bis ich Thomas überzeugt habe, dass die Route 17 doch viel schöner und enspannter zu fahren ist (die E 6 ist an dieser Stelle nämlich genauso vereist, wie die Route 17 gestern und schrecklich buckelig). Ausserdem sind die Tage hier unten ja schon wieder länger und man kann die Aussicht länger geniessen. Also ab von der E6 auf die Route 76 Richtung Route 17 und schwups ist die Sonne da! Es ist hier zwar genauso gefroren, wie auf der E6, aber es herrscht deutlich weniger Schwerverkehr, der einem schon mal den letzten Nerv rauben kann. Wir haben mässige Temperaturen, die zwischen -5 bis -10°C schwanken. Das Licht ist goldgelb, wir fahren zwischen riesigen felsigen Bergen (ca. 1000m Höhe) auf Strassen, die ungefähr auf Meeresniveau liegen. Zwischendurch ein Tunnel, dessen Eingang wir schon sehr früh sehen und der sich im riesiegen Fels wie ein Mauseloch ausmacht. Dann kommen wir wieder an den Fjorden vorbei. Unterwegs eine kleine Fähre mit leckerem Lachsbrötchen für mich und Frikadellenstulle für Thomas. Hmmmm, ein guter Tag. Das mit den Photos läuft jetzt auch wieder, obwohl die Lumix die Farben viel deutlicher hervorbringt. Abends gehts nach Grong, gleiche Unterkunft wie schon gehabt, das nimmt dem ganzen Tag den Druck, noch nach einer Unterkunft suchen zu müssen. Leider gibts heute nur ein normalen 2-Bett-Zimmer, wir können die Küche im 2. Stock zwar mitbenutzen, teilen sie aber mit 2 Arbeitern (das ist etwas eng und die 2 sprechen kein englich). Dann noch ein Schreck: Thomas holt die Cannon aus dem Etui und sie geht nicht! Wir versuchen 1 Stunde lang alle Knöpfe und probieren alle Adressen im Internet aus und beschliessen, am nächsten Morgen bei Cannon anzurufen. Vor dem ins Bett gehen probier ichs nochmal und sie geht wieder. Glück gehabt! Bearbeitet 14. Januar 2010 von speedyblack Zitieren
The Thomsraider Geschrieben 14. Januar 2010 report Geschrieben 14. Januar 2010 (bearbeitet) Vor dem ins Bett gehen probier ichs nochmal und sie geht wieder. Glück gehabt! Hab jetzt alle Berichte mit Photos ergänzt! Bearbeitet 14. Januar 2010 von The Thomsraider Zitieren
Käpt'n schwarz Geschrieben 14. Januar 2010 report Geschrieben 14. Januar 2010 Schöne Impressionen, Danke! Euch noch viel Spaß Zitieren
Doris Geschrieben 15. Januar 2010 Autor report Geschrieben 15. Januar 2010 Urlaub Norwegen 2010 Tag 15: Donnerstag, 14.01.10 Grong - Fannrem (ca. 320km) Die heutige Strecke ist ein wenig komplizierter, als gewohnt. Deshalb erläutere ich den Streckenverlauf im Anhang, damit´s nicht langweilt. Bis zur Route 720 haben wir tolles Wetter. Kalt und sonnig. In Malm möchte ich eigentlich einer kleinen Strasse folgen, die ist aber an der Abzweigung bereits gesperrt (ist wohl nicht vollständig geräumt?), also lassen wir´s. Ausserdem ist auch die 720 schon schwierig genug, man muss es ja nicht immer übertreiben. Vorbei am Breitstadfjorden. Leider liegt der komplette Fjord in einer dicken Wolke, unter der auch wir verschwinden. Tschüss Sonne, alles wird grau, die Sicht ist trotzdem ganz gut, wir sind wohl tatsächlich nicht in der Wolke drin, sondern werden von ihr quasi zugedeckt. Na ja, dafür sind alle Bäume und Sträucher hier mit einer zentimeterdicken weissen Reiffschicht überzogen. Schön wird´s wieder, als wir nach ca. 2 Stunden den Fjord verlassen. Da haben wir dann aber auch eine tolle Entschädigung: Die Lichteffekte sind grandios (Thomas hat ja ein paar Photos schon vorweggenommen). Die Sonne scheint ganz knapp über die Berge, teilweise in die Wolkenfetzen, teilweise darunter her. Toll! Noch eine Fähre und ein paar Kilometer später haben wir das heutige Etappenziel erreicht. In Fannrem haben wir ein tolles riesiges Quartier. Wir sind allein in einem alten Bauernhaus. Hier ist es wieder kälter (-18°C/-20°C), aber das Haus ist mittels Elektroheizungen (in Norge sehr beliebt) schön warm. Thomas nimmt sich am Abend viel Zeit, um endlich Photos in mein Tagebuch einzufügen. Sieht echt Klasse aus, finde ich. (Es lohnt sich also, die Seite nochmal von Anfang an zu betrachten.) Anhang: Wir fahren von Grong auf der E6 bis Snasa, von dort unterhalb des Sees "Snasavatnet" (=Snasasee) auf der Route 763. In Steinkjer fahren wir über die E6 und die Route 17, bis wir sie in Richtung Malm wieder verlassen. Hier folgen wir eine ganze Weile der 720, bis wir auf die 715 stossen, der wir nordwärts folgen. Dann wechseln wir noch einmal, diesmal auf die 710, der wir bis zur E39 folgen. Dort übernachten wir in Fannram. (Und das alles nur, um den blöden Trondheimfjord grossräumig zu umfahren!!!) Zitieren
The Thomsraider Geschrieben 16. Januar 2010 report Geschrieben 16. Januar 2010 Urlaub Norwegen 2010 Tag 16/17: Freitag/ Samstag, 15/16.01.10 Fannrem--Bjorkedal--Bergen (gut über 600km) Heute schreibe ich mal Tagebuch, Doris weiss nix zu erzählen. So, für die nächsten 2 Tage geht es weiter auf der E39 Richtung Bergen, dort wohnt seit 10 Jahren unsere beste Freundin Anne, und Norwegen ohne einen Besuch bei ihr ist nicht drin. Die Strasse schlängelt sich wunderschön durch die Fjorde an der Westküste entlang, wiederholt sich jetzt aber allmählich. so nutze ich mal die Zeit von unserem Alltag zu berichten: Meistens werden wir morgens gegen 8 Uhr von Aishas Schnauze am Bett geweckt. Wenn sie dann genug geknuddelt wurde, wird aufgestanden. Doris braucht meistens ein wenig länger im Bad, ich nutzte die Zeit, um mich ein wenig um den "Elektrik-Krams" zu kümmern. Navi, Netbook, MP3 Player.... Da Doris im Urlaub die Küche unter sich hat, kümmert sie sich um das Frühstück, ich gehe meist mit dem Hund vor die Tür, damit Aisha ihr erstes dringendes Geschäft erledigen kann. Nach dem Frühstück werden die Sachen gepackt und ins Auto verfrachtet (Männersache, richtig klassische Rollenverteilung diesen Urlaub, Grins) Ein kleinen Spaziergang noch mit Aisha, dann zwischen 10 und 11 Uhr geht es los. Für unsere Tagesetappen von circa 350km brauchen wir ungefähr 7-8 Stunden . Die Zeit vertreiben wir uns natürlich in erster Linie mit "Gucken" . Aber ich geniesse es auch mal richtig, stundenlang Musik zu hören. Doris schreibt Tagebuch. Auch hat man mal richtig Zeit über Gott und die Welt zu quatschen. Kurze Pausen, um mit dem Hund zu tollen, sind natürlich auch drin. Da wir allerdings weiter nördlich das Tageslicht zum Fahren nutzen mussten, viel zu selten. Allerdings haben wir auch den Eindruck, dass es ihr nicht so viel ausmacht. Sie schaut viel aus dem Fenster und kann es nach dem Laufen kaum erwarten, wieder in ihren Kofferraum zu verschwinden. Ist ja auch -trotz Pullover- rattenkalt für sie. Hier jetzt weiter südlich ist es auch nicht viel besser. Wir müssen sehen, daß wir im Rythmus der Fährverbindungen bleiben. Falls das Tagesziel noch nicht feststeht beginnen wir um 16, spätestens 17 Uhr mit der Suche nach einer Unterkunft. Wenn es dann geklappt hat, werden erst mal die Beine vertreten, dann die Sachen aus dem Wagen geholt. Ob es erst ein lecker Bier gibt oder gleich Abendbrot (meist Pizza aus unserem kleinen tragbaren Backofen, oder Nudeln) entscheidet die jeweilige Situation. Noch etwas Lesen oder am PC, und meistens ist dann schon wieder 22 Uhr durch. Also noch eine letzte Zigarette vor der Tür und ab ins Bett. Zitieren
rotciv Geschrieben 17. Januar 2010 report Geschrieben 17. Januar 2010 Hört sich nach jeder menge spass an. mit gruß aus Osna. Vic. Zitieren
Doris Geschrieben 19. Januar 2010 Autor report Geschrieben 19. Januar 2010 (bearbeitet) Urlaub Norwegen 2010 Tag 19: Montag, 18.01.10 Bergen - Hovden (ca. 300km) So, da bin ich wieder. Das Wochenende haben wir bei Anne in Bergen verbracht. Auf dem Weg dorthin haben wir nicht mehr so viel Spektakuläres gesehen. Zu erwähnen ist vielleicht noch ein See (ca. 20km lang, 2-3km breit), der komplett zugefroren war, von dem der Wind aber den kompletten Schnee runtergeblasen hatte. Sah schon toll aus, dieses spiegelblanke Eis auf der riesigen Fläche. Die Schneewehen lagen dafür auf der Strasse... In Bergen haben wir ein bischen relaxed, waren mal wieder mehr spazieren und sind ein wenig durch Bergen flaniert. Diese Stadt wird wohl nie unsere Lieblingsstadt werden, hat aber trotzdem ein paar nette Ecken. Als Tourist muss man Bryggen gesehen haben, das sind wohl die ältesten Häuser Bergens. Thomas nennt den Rundgang immer "Westernstadt", das trifft den Charakter auch tatsächlich ganz gut. Am Hafen liegt meistens ein toller (auch sehr alter) Dreimaster und man hat einen schönen Blick auf die bunte Front der alten Holzhäuser. So, heute gehts dann wieder weiter. Wir werden wohl die letzten wirklichen Höhepunkte unserer Reise sehen. Wir fahren nämlich auf der E34 unterhalb Europas höchster Hochebene Hardangervidda her und haben einen tollen Ausblick auf komplett eingeschneite Berggipfel. Hier ist es recht einsam und man sieht selten eine Hütte. Die Strassen sind vereist und weiss verschneit, eigentlich unmöglich, die Serpentinen hier hinauf ohne Spikes zu fahren. Wir haben das Gefühl, mitten auf der Hochebene zu sein, aber auf der Karte erkennen wir schnell den Irrtum: die Ebene liegt nördlich, also links von uns. Toll ist der Blick am Haukelifjell, hier ist alles weiss verschneit und die Wolken direkt über uns sind ebenfalls weiss. Man fühlt sich hier unwirklich, surreal. Thomas ärgert heute die LKW- und Busfahrer: Zwei davon sind so freundlich und lassen die vermeintlich schnelleren PKW überholen. Da wir keine Spikes haben, hängen die Armen dann eine halbe Stunde hinter uns fest. Na egal, wir sind schon so oft von entgegenkommenden Ungetümen dieser Art an den Strassenrand gedrängt worden und haben uns geärgert. Dann fahren wir ab auf die Route 9. Es geht hier immer noch zwischen hohen Bergen und über den ein oder anderen kleineren Pass. In Hovden finden wir eine tolle bezahlbare Hütte. Ganz einfach, da hier Ski gefahren wird. Bearbeitet 21. Januar 2010 von speedyblack Zitieren
Doris Geschrieben 21. Januar 2010 Autor report Geschrieben 21. Januar 2010 (bearbeitet) Urlaub Norwegen 2010 Tag 20: Dienstag, 19.01.10 Hovden - Kristiansand (ca. 210km) Heute ist unser letzterTag in Norwegen. Wir sind schon recht früh auf und schauen im Internet, wie spät die Fähren von Kristiansand nach Hirtshals fahren. Dabei stellen wir fest, dass im Winterbetrieb überhaupt nur 2 Fähren am Tag die Strecke machen. Eine früh morgens, die zweite um 16:30 Uhr. Die werden wir also nehmen. Für die Autofahrt haben wir viel Zeit. Thomas kommt auf die verrückte Idee, den letzten Pass von gestern nochmal zurückzufahren. Es war ja gestern schon dunkel, er würde halt gern nochmal "gucken". Erstmal fahren wir aber zur Tankstelle, tanken. Dabei fällt ihm dann die glatte Strasse auf, die gestern schon schwer fahrbar war, und ich kann ihm seine Idee erfolgreich ausreden. Dann gehts also los. Wir fahren auf der Route 9 durchs Setesdal. Das ist berühmt für seine verschiedenen Silberschmieden, die direkt am Strassenrand liegen. Ich hätte ja gern noch ein kleines Andenken gekauft, aber leider sind die Schmieden im Winter nach Weihnachten geschlossen. Wir fahren gerade ganz gemütlich durch die Landschaft, als Thomas plötzlich "Elche, da..." ruft. Und dann sehe ich sie auch: wieder 2 weibliche Tiere, eins etwas grösser als das andere, stehen etwa 500 Meter entfernt am Feldrand. Ich schiesse ein paar Photos mit Zoom, damit man die Tierchen erkennen kann. Ist ja doch eher untypisch, dass Elche mitten am Tag aus den dunklen Wäldern kommen. In Kristiansand kaufen wir die Fährkarten und laufen noch eine Runde durch die Stadt. Hmmm, Cheeseburger von Mac Donalds... Auf der Fähre muss Aisha leider im Auto bleiben. Es gibt nur die zwei Möglichkeiten: Hund im Auto oder auf der Fähre in einem Zwinger. Nee, da lassen wir sie doch lieber in "ihrem" Auto. Die Fähre ist noch recht neu. Alle Sessel mit echtem Leder bezogen, die Wände mit echtem Holz verkleidet. Ist schon schön. Nach 3,5 Stunden sind wir schon in Hirtshals. Dort haben die günstigen Unterkünfte (Vandrerhjem oder Hütte am Campingplatz) leider geschlossen. Wir nehmen das etwas teurere Hotel direkt am Strand und laufen mit Aisha noch durch die Dünen. Dann ist auch schon "Bettgehzeit". Morgen werden wir in einer Tour nach Hause fahren. Autobahn. Da kann man mal wieder richtig Kilometer machen... Bearbeitet 21. Januar 2010 von speedyblack Zitieren
Doris Geschrieben 21. Januar 2010 Autor report Geschrieben 21. Januar 2010 Urlaub Norwegen 2010 Fazit Es war ein schöner, harmonischer Urlaub. Wir haben wirklich viel gesehen und nehmen viele neue Eindrücke mit nach Hause. Unsere Bekleidung und die vom Hund haben dem Wetter standgehalten, einige Neuanschaffungen (Thomas´ Jacke, meine Schuhe...) haben sich bezahlt gemacht. Wir haben einiges so erlebt, wie wir es erwartet haben, und einiges völlig anders. So haben wir gedacht, dass wir oberhalb des Polarkreises 24-stündige Nacht haben würden, vielleicht mit Dämmerlicht am Mittag und reflektierendem Schnee. Dem war nicht so, wir hatten immer noch 3 Stunden helles Tageslicht und lange Dämmerungsperioden. Polarlichter haben wir leider nicht gesehen, vielleicht hätten wir nachts ein wenig herumfahren müssen?! Aber wir hatten in den 3 Tagen am Tysfjord auch keine sternklare Nacht. Leider gabs auch keine Orcas, aber das war nicht so schlimm. Was wir uns vorher nicht ausgemalt hatten, und was unseren Urlaub ein wenig beeinträchtigt hat, waren die Bedingungen zum Spazierengehen: Kein einziger Waldweg war geräumt oder plattgetreten, laufen war eigentlich nur auf Strassen oder neben den Strassen auf geräumten Gehwegen möglich. Schade, Aisha hat weniger Kilometer gemacht, als geplant. Beim Fahren haben wir wahrscheinlich mehr Glück als Verstand gehabt. Die Strassen waren geräumt, aber nicht gestreut. Ohne Spikes waren die wirklich grossen Strassen (z.B. E6) recht gut befahrbar, obwohl festgefahrener Schnee oder Eis drauflagen. Auf kleineren Strassen, auf denen es in engen Kurven rauf auf die hohen Pässe ging, hatten wir wohl viiieel Glück! Nicht auszumalen, was passiert wäre, wenn im falschen Moment Gegenverkehr gekommen wäre. Wenn wir an einer Steigung hätten anhalten müssen, wäre nix mehr gegangen: vorwärts nicht, rückwärts zu gefährlich und mitten in einer unübersichtlichen engen Kurve die Schneeketten aufziehen??? Nee, wie gesagt: gaaanz viel Glück! Es gibt wohl Reifen mit Spikes, die man sich ausleihen kann. Wenn wir sowas nochmal machen, werde ich mich da mal schlauer machen. Auch ist die Hüttensuche ein grösseres Problem gewesen, als wir gedacht haben. Im Winter haben die meisten Campingplätze geschlossen, was die Suche nach Unterkünften sehr erschwert hat. Die Schilder mit Hinweisen auf eine Unterkunft stehen natürlich trotzdem an den Strassen, keiner macht sich die Mühe, die Hinweise ausserhalb der Saison durchzustreichen. Ausserdem sind die Preise deutlich höher, da nur die grösseren Hütten isoliert sind und vermietet werden. So haben wir im Schnitt immer 700NOK für eine Übernachtung bezahlt, während wir im Sommer mit 300 bis 500 NOK immer gute Unterkünfte gefunden haben (die billigste für 100NOK, aber die war auch...). Alles in allem ein gelungener Urlaub. Schön, dass ihr ein bischen an unserem Urlaub teilgenommen habt. Doris und Thomas und Aisha Zitieren
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