Sardinien 2012

[Gast]

Hier mal ein kleiner Bericht von unserem Sardinienurlaub vom 26.Mai – 09. Juni 2012.

Wir sind zu viert (Honda CBR600RR, Honda CB1000R, BMW R1200R und Speedy 1050) los. 2 Mann per Auto & Anhänger, 2 Mann per Bike. Abfahrt von Livorno aus mit der 22:00Uhr-Fähre, Ankunft in Olbia dann am nächsten Tag um 06:00 Uhr.
Alles Problemlos gelaufen: Wetter beim losfahren war super – die Autobahnbolzerei war natürlich etwas mühsam aber mit ausreichend Pausen & Mittagessen waren wir gemütlich mit den Bikes von Zell am See aus in ca. 9h in Livorno. Im Hafen gabs dort noch schnell ein Bierchen und eine überteuerte abartig ekelhaft schmeckende Fertigpizza und dann gings mit etwas Verspätung um 23:00 Uhr auf die Fähre. Wir hatten eine 4er-Kabine deshalb war die Nacht auf der Fähre auch recht in Ordnung, und wir konnten ein paar Stunden schlafen.
Um 06:00 Uhr sind wir pünktlich in Olbia angekommen. Noch an einer Tankstelle ein schnelles Tramezzini und einen leckeren Cappuccino eingenommen, gings dann direkt los in Richtung Arbatax/Tortoli (ca. 180km), wo wir unser Appartement gebucht hatten. Die Lage von Tortoli ist sehr zentral an der Ostküste. Man erreicht also problemlos das Nord- und Südende der Insel mit einer Tagestour.
Dank einem von uns, der sich erbarmt hatte den Weg bis zum Quartier mit Auto & Anhänger zu meistern konnten die restlichen 3 unbeschwert ohne Gepäck losdüsen. Nichts wie ab auf die SS 125 die uns gleich durch die Berge an unser Ziel führte. Nicht lange dann ging es schon los. Kurven, Kurven, Kurven – soweit das Auge reichte. Dazu noch perfekter Asphalt und kaum Verkehr. Das Wetter ebenfalls ideal: 28°C und strahlender Sonnenschein – so muss ein Urlaub anfangen, ein paar Freudenjauchzer unterm Helm konnte ich mir nicht verkneifen!
Kurz vor „Cala Gonone“ überholte mein Kollege etwas „unglücklich“ über eine Sperrlinie einen holländisches Wohnmobil. Mit dem Brüllen einer 6er-CBR in Verbindung mit einer einer Akra-Komplettanlage akustisch schon ordentlich. Er hatte allerdings die Carabinieri nicht gesehen die ich schon durch die Bäume in der nächsten Außenkurve erspähen konnte. Ich dachte schon „na das fängt ja gut an“, winkte uns der Carabiniere mit MP bewaffnet und Fliegersonnenbrille alle drei raus. Wir hatten uns schon auf einiges gefasst gemacht. Der Herr Polizist aber nur mit einem fetten Grinser und „Aaaaah, Austria – Ma, piano piano – vai vai!“
In unseren Gefilden würde man sich gar nicht ausmalen wollen, was einem bei so einem Vergehen erwartet hätte. Wir waren alle drei erstmal etwas sprachlos.

Am frühen Nachmittag sind wir dann in Tortoli eingetroffen, und haben nach einigen Orientierungschwierigkeiten auch endlich unser Appartement gefunden. Unser Kollege mit dem Begleitfahrzeug war schon vor Ort und hatte vorbildlicherweise schon alles abgeladen. Ein wirklich nettes Appartement inkl. gemauertem Grill und nur 200m vom Strand entfernt. Touristisch auch noch sehr, sehr ruhig um diese Zeit dort unten. Der Strand fast immer komplett leer, das Wasser zwar noch nicht auf Badewannen-Niveau, aber wir Ösis sind das ja gewohnt von unseren Bergseen– insofern waren die guten 20°C des Meeres eigentlich ideal!

Zum Baden sind wir allerdings in den 2 Wochen nicht wirklich viel gekommen. Im Vorfeld hatten wir brav geplant & recherchiert, somit hatten wir genügend Touren vorbereitet und diese wollten auch gefahren werden.
Nach dem vierten Tag war uns klar dass wir wohl mit unseren Reifen nicht wirklich auskommen würden. Wir hatten zwar alle vor der Abreise einen neuen Satz Pneus drauf, aber nach guten 1200km war der dann schon zur Hälfte runter. Die Autobahnfahrt hatte ihm wohl nicht sehr zugesetzt, aber die Flanken waren hinüber. Nach der ersten Woche mussten wir alle wechseln. Wir hatten erst etwas bedenken, allerdings gibt es in Tortoli einen wirklich super Reifenhändler namens „Sasso Gomme“ der bestens auf Motorradfahrer vorbereitet ist. Reifenwechsel im Akkord und wirklich saubere Arbeit. Die Einarmschwinge der Speedy kein Problem – Motorradheber mit sämtlichen Adaptern vorhanden. Im Gespräch hat er uns verraten dass es nicht nur uns so geht. Er verkauft pro Saison ca. 1000 Reifensätze. Preislich auch völlig in Ordnung: für den Satz PiPo € 250,-, ich hab mich allerdings für den Pirelli Diablo Rosso II entschieden: € 240,- inkl. Montage.

So konnte die fröhliche Kurvenhatz weiter gehen. Mal in die einsamen Berge wo man schön flott fahren konnte, dank sehr wenig Verkehr. Ein Stopp in einem kleinen Bergdorf – wo man günstigst und vor allem sehr sehr lecker essen kann. Mal die Küste entlang in Richtung Hauptstadt Cagliari, Verkehr dort natürlich etwas mehr, jedoch landschaftlich ein absoluter Traum.
Obacht sollte natürlich immer geboten sein, da man gern hinter der nächsten Kurve mal auf Wildschweine, Kühe, Ziegen oder auf sonstige „lustige“ Überraschungen trifft. Allerdings bei weitem nicht in der Intensität wie ich sie von meinem Korsika-Urlaub vor 2 Jahren kenne. Ansonsten kann ich nur sagen, dass mans da unten ordentlich fliegen lassen kann. Die Straßen sind der absolute Hammer. Zu 90% in einem perfekten Zustand – Grip ohne Ende. Sucht man sich nicht gerade eine sogenannte „Hauptverkehrsroute“ aus (wo man aber auch nur sehr wenig Verkehr hat), kanns passieren dass man in den Bergen oft Kilometerweit auf kein einziges Auto trifft. Ich kanns nur jedem empfehlen. Für „Heizer“ und „Bummelfahrer“ - da ist für jeden was dabei!

Insgesamt haben wir 5600km abgespult (davon die Anfahrt ca. 1400km). Wetter perfekt, Straßen perfekt, nette Leute, nette Carabinieri, wenig Touris (auch am Strand) – insgesamt fast 2 perfekte Wochen. Lediglich beim nach Hause fahren hat es ab Bozen zu regnen begonnen, was mir aber nach 2 Wochen Sonnenschein ganz ehrlich auch am Allerwehrtesten vorbei ging

Hier gibt’s noch einige Fotos & ein kleines ungeschnittenes Youtube-Video (in etwas flotterer Gangart ), wo ich das „Kamerakind“ spielen durfte. Ich hätte vor im Herbst/Winter noch einen Film zu machen, insgesamt hab ich nämlich fast 20GB an Film – aber das will erstmal alles gesichtet, gerendert & geschnitten werden – aber der Winter ist ja bekanntlich lang, kalt & dunkel.


Video:

Bilder:































Bearbeitet 13. März 2013 von Gast

[MaT5ol]

Hallo Dynamike,

schöner Bericht, tolle Bilder, nettes Video (nur das Rumgehampel auf den Moppeds find ich immer bisschen albern, vor allem auf Straßen bei sonem Tempo, aber erlaubt ist ja bekanntlich was gefällt und Spaß macht solange man sich nicht dabei erwischen lässt - wer sich allerdings dabei filmt, muss sich auch sonen Kommentar gefallen lassen! -Zappeln der BMW und der Triumphtreiber genauso?? - Vermutlich,- ist ja eine Clicke... - nich bös gemeint!!)

Danke für die Kurzweil

[Gast]

erstmal danke!

hehe, hab ich mir fast gedacht das sowas ähnliches kommt , und keine angst ich hab kein problem damit.

aber du hast schon recht: über die sinnhaftigkeit vom "gezappel" auf der landstraße darf diskutiert werden. meine kollegen machens glaub ich eher weil sie´s so gewohnt sind, bzw. sich dabei wohler fühlen. für mich is das eher eine optische sache.

der BMW-treiber macht das nicht, ist aber auch schon ein älterer herr

ich mach es nur manchmal in langgezogenen kurven bei flotterer gangart, weil ich mich dabei irgendwie wohler fühle und mehr "kontakt" zur straße habe. mag sich doof anhören aber is so...

in kurven-kombination is mir die hin- und herrutscherei zu anstrengend und bringt bei mir eher unruhe in den fahrstil.

Bearbeitet 19. Juni 2012 von Gast

[MaT5ol]

[Maik 1050]

Hi,

echt ein schöner Bericht von Dir.Irgendwie kann ich alles nachvollziehen.

Wir waren Anfang Mai das erste Mal auf Sardinien und auch in Tortoli.

Eine perfekte Ausgangsposition um Mopedtagestouren zu planen.

Unterkunft hatten wir diese.

http://www.ferien-in-sardinien.com/page.cfm?pageid=276

War ein Tip vom Speedy Bernhard und hat uns auch nicht zu viel versprochen.

Ist schon ne Hammer Insel mit allem was Motorradfahrer suchen.Wenig Verkehr,super Strecken mit 1a Belag, tolle Landschaft und mit sehr sehr netten Menschen.

Da paßt einfach alles.

Sardinien ist auf alle Fälle ne Reise wert.

Ich kann es jedem empfehlen der vielleicht schon mal darüber nachgedacht hat.

Gruß Maik

[yamraptor]

Dein Bericht liest sich wirklich klasse :-). Man merkt das ihr sehr viel Spaß gehabt habt. Allerdings sieht der Belag auf den Fotos echt nach Gummifresser aus oder täuscht das ?

Aber das Video kann ich leider nicht sehen ! Jetzt hast du mich neugierig gemacht schick doch bitte mal den Link dazu :-).

Gruß Ingo

[Gast]

Wie gesagt, nach ca. 2000km war der Reifensatz (BT016 & S20) hinüber. der Grip entschädigt aber Die BMW hatte den BT023 drauf, der war aber ebenfalls fertig. Glaub der Reifentyp macht da keinen Unterschied mehr. Einem Tourenreifen wird da unten nur eher schnell mal zu heiß. Weiß ich von Korsika als ich plötzlich einen 5cm langen "Riss" im Profil meines BT021 hatte

Das Vido hätte ich eigentlich oben eigefügt, ist aber nicht zu sehen?

Wurde das von den Moderatoren aus irgendeinem grund ev. entfernt?

Link kommt per PN!

[overle]

Naja, ganz so ist´s nun auch nicht. Die RoadAttack II haben 2400km Sardinien relativ gut überstanden.

Die geschätzte Laufleistung hätte ich mit 3500-4000km auf Sardinien angegeben.

Ich komm insofern darauf, weil er nicht älter wurde... ! Schwarzwald, Sozia und strammes Tempo forderten ihren Tribut .

Sportreifen braucht man eigentlich nicht - das ist ne reine Kopfsache. Ich habe zumindest noch nicht erlebt, dass mich ein Tourensportler im Stich gelassen hat.

[Gast]

ich kann nur sagen wie´s war:

2000 km in sardinien /(viell. wären noch 300-400km drin gewesen, ich wollts nicht ausprobieren ) + 700km anfahrt (wobei die 70% autobahn war).

Sportreifen braucht man eigentlich nicht - das ist ne reine Kopfsache. Ich habe zumindest noch nicht erlebt, dass mich ein Tourensportler im Stich gelassen hat.

geb ich dir absolut recht, fahre ansonsten hier in unseren gefilden auf der speedy auch den BT023. der ist im normalen straßeneinsatz wie du schon sagst nicht unterzukriegen, auch nicht bei flotterer gangart.

2009 ist mir in korsika auf der speedy allerdings der BT021 an seine grenzen gekommen. allerdings alles noch problemlos. er schmierte hald etwas, dann wusste ich es reicht jetz auch.

als ich stehen blieb entdecke ich im hinterreifen allerdings einen 2-3cm langen "riss", da hat mir dann schon nix mehr gepasst.

zugegebenermaßen hatte es an diesem tag um die 37°C und wir waren 20min recht flott unterwegs, ohne pause.

wenn mans weiß ja eh kein problem, aber wollte diesesmal auf nummer sicher gehen und hab mich für den 16er entschieden.

in der heimat kommt allerdings wieder der BT023 rauf - der hält hier auch gute 6.000km.