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Kurzer Rutscher - Fahrwerkseinstellung ändern?


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Geschrieben

Hatten am Sonntag in einer flotten Kurve so mit ca. 80/90 km/h einen kurzen Rutscher über beide Räder. Subjektiv absolut ungefährlich – die Speedy behielt bis auf einen minimalen Versatz die Linie bei und ich musste auch nicht weiter korrigieren oder sonst wie eingreifen.

Dennoch frage ich mich, was ich dagegen tun kann!? Sind zuvor bereits ca. 50km feinstes Kurvengewedel gefahren (Wir = Ich + meine Frau als Sozia) und es war ziemlich heiß. Schräglage war ordentlich (die Angstrille zeigt einen knappen halben Zentimeter hinten). Der Asphalt schien ok, Dreck oder Öl war auch nicht auszumachen. Reifendruck kalt auf 2,3 und 2,9.

Allerdings lag die Kurve in einer kleinen Senke. Aufgrund der Geschwindigkeit sind wir auch einmal sehr schnell kurz eingefedert und wieder raus. Ich kann nicht genau sagen, ob der Rutscher beim Ein- oder Ausfedern auftrat. Grundsätzlich kam uns die Karre mit der Fahrwerkseinstellung lt. Tabelle im Handbuch für Soziusbetrieb doch ziemlich hart vor (auf überwiegend kleineren Landstraßen im Sauerland). Auf den schnellen, gut asphaltierten Landstraßen hatten wir null Probleme.

Könnt Ihr mir sagen, in welche Richtung ich mich nun mit der Druck- und oder Zugstufe bewegen soll? Eher weicher, oder? Oder doch härter, zwecks gößerer Reserve bei solchen Situationen? Wie muss ich da nu gedanklich ansetzen?

Wie gesagt, alles gar nicht schlimm, nur da ich mich gerade sowieso ein wenig mit dem Fahrwerkseinstellungen beschäftige, ist das doch ein guter Ansatzpunkt ...

Geschrieben (bearbeitet)

1. kann dir keiner sagen in welche Richtung du drehen musst,weil ja keiner weiß wo du bist - auch wenn du sagst, dass es dir eher hart vorkommt.

2. selber einstellen und probieren ist prima, gar nicht so schwer und das einzige was auf Dauer richtig hilft! (Kannst ja auch mal von empfohlenen Grundsettings ausgehen!)

3. einen guten Kompromiss zwischen komfortabel und sportlich zu finden ist echt schwer!

4. Tendenziel würde ich Druckstufe eher öffnen für weiches einfedern, die Dämpfung dann über die Zugstufe rgeln, die also eher zu!

5. Fahrwerkseinstellungen die sowohl solo als auch mit Sozia taugen sind auch eher ein Kompromiss (am ehesten kommst du damit hin, wenn du solo 'sportliche Härte' und mit Sozia etwas mehr Komfort aktzeptierst - umgekehrt wirds sonst nämlich ganz schwierig! :wink:)

Bearbeitet von Mattol
Geschrieben (bearbeitet)

Danke schon mal! Das mit der Zugstufe in Relation zur Druckstufe etwas zudrehen, werde ich mal probieren.

Ich will eh zwei seperate Einstellungen Solo / mit Sozius finden.

Bearbeitet von shaihulud
Geschrieben

Ich glaube der Rutscher geht aufs Konto von deinen Reifen. Was fährts du denn für welche? Ich hatte anfangs mein Fahrwerk auch nicht optimal eingestellt, was zu Unruhe und letztlich zum Aufsetzten führte, aber nie zu Rutschern über beide Räder. Wenn du sportlich und oft zu zweit unterwegs bist, solltest du dir auch ein paar "Sportliche" Reifen gönnen.

Gruß

Geschrieben

Habe Angel STs drauf - aber vom Gefühl her würde ich sagen, das es wirklich am harten Ein-/Ausfedern lag. Ich habe auch nur ganz zaghaft beschleunigt.

Sonst hat der Reifen auch noch nie Probleme gemacht. Bin auch definitiv eher der touristische Fahrer.

Ich werde mir nun mal Zeit nehmen um zu schauen, wie das Fahrwerk auf kleinere Änderungen reagiert.

Geschrieben

Ehrlich gesagt - ich glaube nicht, dass du viel erreichen wirst. Bei 95% der Leute, die anfangen an den Fahrwerkseinstellungen rumzudrehen, ist es hinterher schlechter als vorher. Auch wenn sie es nicht zugeben oder zugeben können, weil sie es subjektiv tatsächlich besser empfinden, einfach weil sie irgendwas gemacht haben. Kann ja auch schon helfen.

Ansonsten würde ich sagen: geh zu einem Profi. Muss ja nicht gleich das volle Programm mit anderen Federn, anderem Öl, neuem Federbein usw. sein. Einfach erst mal das vorhandene Material halbwegs perfekt einstellen. Das ist nicht teuer.

Geschrieben

Das sehe ich anders. Die Schräubchen sind da um daran herumzudrehen und ich behaupte, jeder merkt den Unterschied zwischen ganz zu und ganz auf (egal ob Zug-, Druckstufe oder Vorspannung). Weiter merkt irgendwann jeder, welche Einstellung für ihn taugt.

Der Gang zum "Profi" lohnt nur dann, wenn man einfach zu phlegmatisch ist um selbst "Erfahrungen" machen zu wollen. Ein bisschen Theorie aus dem Internet oder der Fachliteratur und (fast) jeder versteht, was welchen Effekt hat. Schließlich sind es beim Verstellbereich eines Fahrwerks nur drei Parameter, die man mit dem Bordwerkzeug beeinflussen kann (und welche so sogar vom Hersteller vorgesehen sind - sonst wären ja eben keine Schräubchen dran :gash:)

Geschrieben

Jo, sehe das auch eher wie BlackT. Klar - das setzt natürlich eine gewisse Sensibilität des Popometers vorraus. Will sagen: Den Unterschied zwischen den Einstellungsvorschlägen im Handbuch merke ich deutlich. Auch kann ich sagen, wenn es mit Sozius zu weich, oder eben zu hart ist.

Ich muss mir da jetzt mal richtig Zeit für nehmen ...

Was mir halt fehlt, sind so praktische Tips wie von Mattol, in welche Richtung es gehen sollte. Also auf den Fall nun bezogen, war es zu weich, weil stark gefedert, oder zu hart und deswegen zu unruhig. Natürlich fehlt mir auch die Erfahrung, aber das kommt schon ...

Und im Notfall kann ich ja wieder alles auf Standard drehen.

Geschrieben

Genau, Erfahrung - das ist das hüpfende Komma. Klar kannst du was verstellen. Und wenn du ein halbwegs sensibles Popometer hast, kann man sogar was erreichen - auf der Hausstrecke. Die kennt man, und da wird man auch Unterschiede erspüren. Du suchst aber nach einem (oder sogar zwei) Kompromisslösungen, die nach Möglichkeit überall funktionieren sollen.

Was oft übersehen wird - man kann nicht Vorderrad und Hinterrad getrennt betrachten. Letzten Endes muss das Moped als Ganzes funktionieren. Es sind 3 Grundfunktionen pro Rad (Federvorspannung, Zug- und Druckstufe, beim Original-Federbein der Speedy wurde wohl etwas abgemagert?? Weiss ich nicht genau, ich lass die Finger davon), das gibt ne Menge Freiheitsgrade.

Geschrieben

Am Angle ST liegt es bestimmt nicht, der ist ein super Reifen für die Landstraße.

Die Straße ist auch mal rutschig auch wenn man nichts sieht :sweat:

Bin auch der Meinung das man es selbst versuchen soll. Muss aber sagen dass es nicht ganz

einfach ist es wirklich vorne und hinten perfekt einzustellen . Da spielen sehr viele Faktoren mit.

Was hast du den für Federelemente verbaut? Oder ist alles Serie?

Geschrieben

Die Richtwerte von Triumph zur Einstellung des Fahrwerks waren bisher eigentlich immer sehr brauchbar. Bei habe ich noch keinen handelsüblichen Reifen erlebt, der nicht beginnt zu schmieren. Genauso verhält es sich mit dem Asphalt. Deshalb gilt bei mir auch bei Temp. ab 27/28 Grad: vorsichtshalber ein rohes Ei zwischen Hintern und Sitzbank stecken.

Geschrieben

Wenns einmal(!) rutscht (auf der Landstrasse, wohlgemerkt), muß das gar nix heissen.

Entweder:

Kann doch immer wieder passieren - Steinchen, kalter Reifen, alter Reifen, alte Ölspur, Staub, ....

Aus meiner Sicht - vergiss das, passiert immer wieder, vor allem mit kaltem Reifen.

Ausserdem , wenn du hinten noch 0,5 cm Angstrille hast,

bist du meiner meiner Meinung nach auch von der absoluten Haftgrenze noch etwas weg.

Oder:

Wenn es dir abre Sorgen macht:

Such dir einen Kringel, fahr die wiederholt die gleichen Kurven und checkst

da das Fahrverhalten und die Haftgrenze. Dann kannst auch (mit Maß, mitschreiben

und immer nur ein Parameter) das Fahrwerk modifizieren, bis es dir am besten passt bzw.

du das beste Gefühl hast.

Oder:

du willst einfach etwas rumbasteln und verbessern - na dann los :-)

macht auch ziemlich spass.

-> bin selber der "oder" Typ ;-)

lgr

Geschrieben

Danke nochmal für die Tips und Links!

Oder:

du willst einfach etwas rumbasteln und verbessern - na dann los :-)

macht auch ziemlich spass.

-> bin selber der "oder" Typ ;-)

lgr

Genau, ich denke, ich will mich da einfach mal reinfuchsen ... wenn man schon die Stellschräubchen an der Mofa hat!

Und Sorge habe ich nicht - war ja wirklich absolut ungefährlich und auch mein erster Rutscher, wo es dem Anschein nach nicht an Dreck, Öl, Laub oder sowas lag. Aber wie Du schon sagtest, weiß man das nicht so genau. Könnte natürlich auch Staub von den umliegenden Feldern gewesen sein.

Geschrieben

Nochmal

Den Pilot Power brachte ich Regelmäßig zum Rutschen. Wenn Wir Zügig Unterwegs waren, zog die Pelle Schwarze Striche in der Kurve.

Du warst mit Sozia Unterwegs und zusammen also 150 Kilo zusatzgewicht. Dazu in einer Senke, als das Fahrwerk an seine Grenzen gekommen ist.Da kann das schonmal vorkommen das es Rutscht.

Kommt Natürlich auch immer auf die Geschwindigkeit Straßenverhältnisse usw an.

Wenn es öfter Vorkommt mit dem Rutschen, würde ich was machen.Anderes Federbein, Gabel Überarbeiten lassen, Stärkere Federn rein usw.

Ansonsten erstmal an den Schräubchen drehen.

Such Dir ne schlechte Straße aus mit Kurven und die fährste erstmal ab.Dann Einstellen und wieder die Strecke fahren und so weiter. Bis es für Dich passt.

Mit Sozia soll man auch nicht im Blümchenpflückermodus Unterwegs sein.Du hast eine Verantwortung Deinem Mitfahrer gegenüber.Wenn Du alleine fährst, ist das was anderes.

Grüßle

Geschrieben (bearbeitet)
Die Richtwerte von Triumph zur Einstellung des Fahrwerks waren bisher eigentlich immer sehr brauchbar.

Das sehe ich etwas anders: Die angegebenen Werte im Handbuch haben zumindest bei meinen bisherigen Motorrädern noch nie gepasst, auch nicht bei der Speedy. Alleine der Hinweis, dass man am Federbein keine Vorspannung ändern darf, ist ein schlechter Witz.

Die Einstellmöglichkeiten reichen zumindest für den touristischen Betrieb locker aus.Eine Überarbeitung macht aber Sinn, wenn:

- der Fahrer deutlich schwerer als der Norm-Mann ist

- man überwiegend mit Sozia rumfährt

Beim Einstellen des Fahrwerks hat da jeder so seine eigene Philosophie, wie er zum Ziel kommt.Ganz gut funktionierts folgendermaßen:

Vorspannung wird als erstes statisch eingestellt und hat nichts mit härter oder weicher zu tun.

Vernünftige Werte sind: Vorne ca. 35 mm, hinten ca. 30 mm Negativfederweg.

Wie das eingestellt wird, ist schon oft beschrieben worden.

Die Zugstufe kann man ebenfalls im Stand schon so einstellen, dass man eine gute Basis hat:

Vorne gegen die Bremse kräftig runterdrücken und beim Ausfedern darauf achten, dass die Front ganz leicht überschwingt, bevor sie zur Nulllage zurückfedert. Sie darf nicht zäh ausfedern aber auch nicht zu stark über die Nulllage schwingen.

Das Heck darf nach dem Einfedern nicht überschwingen, aber auch nicht zäh ausfedern, sondern eher zügig.

Ruhig mal die Extremwerte (ganz auf und ganz zu) antesten, damit man dafür ein Gefühl bekommt.

So hat man eine Basis, die man dann später auf der Straße noch leicht korrigieren kann, falls nötig.

Die Druckstufen lassen sich fast nur im Fahrbetrieb einstellen:

Hier startet man am besten von einer weichen Einstellung (z.B. 2 Umdrehungen offen) und fährt immer die gleiche Strecke ab. Dort jeweils um 1/4 Umdrehung zudrehen bis man das Gefühl hat, es wird zu hart oder bockig. Von dieser Stellung wieder um eine 1/4 Umdrehung auf, dann sollte es recht gut passen.

Danch kann man die Zugstufen noch mal antesten, ob sich jeweils eine 1/4 Umdrehung härter oder weicher besser anfühlt. Die Fuhre darf sich nach einer Bodenwelle nicht aufschaukeln, sondern schön satt liegen, ohne dabei hölzern oder bockig zu wirken.

Ist mal ein halber Tag Arbeit, aber so hast du am Ende ein Fahrwerk, das bestimmt besser funktioniert, als mit den Werten aus dem Handbuch.

Übrigens: Solche kurzen Rutscher kommen häufig von einer zu straffen Zugstufe - aber eben nicht immer :whistle:

Manchmal ist einfach nur die Straße schuld...

Viel Spass.

G.

Bearbeitet von Gochec
Geschrieben (bearbeitet)

:top:

Aber, wenn dein Gewicht weit weg von ca. 80kg ist solltest du auch an den Federn was ändern - meine Meinung.

Bearbeitet von BlackT
fullquote
Geschrieben

Hab mich am Wochenende aber mal mit der Geschichte Fahrwerk beschäftig. Hinten lag der Negativfederweg bei 4 cm (!)...vorn bei 2, 5 cm. Also beides relativ weit entfernt von den Sollwerten. Die Kiste ist durch die Kurve geschwommen, gab null Feedback und am Kurvenausgang war es ein Drahtseilakt am Kabel zu ziehen. Aufm Lazsitzring hats nur für ne 2, 18min gereicht!!! Dabei bin ich komplett am Limit gefahren.Hinten noch etwas härter gemacht und die Zugstufe nur so weit auf das es sämig ausfedert. Nächstes We beschäftige ich mich nochmal mit der Gabel. Eine deutliche Verbesserung ist jetzt schon zu spüren.

MfG

Philipp

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