Zylinderkopfdichtungsdefekt oder Haarriss???

[Pavelbronkowski]

Ein Hallo in die Schrauberrunde!

So Saison 2016 ist abgehakt! War nicht so prickelnd weil eher Pleiten Pech und Pannen.

Meine Dicke läuft ja mehr oder weniger nach dem Frühjahrs-warmup innerhalb der STVO nur noch Rennstrecke.

In Oschersleben war mein Training bereits nach drei Turns zu Ende wegen zerstörten Radlager vorne mit samt verzogener Bremsscheibe.Most sollte mir die Saison retten.....

Ich hatte Ende letztes Jahr gelegentlich Probleme mit dem Wasserkühlkreislauf. Das Thermostat öffnete nicht und der große Kühlkreis war nicht aktiv. War während der Trainings kaum bemerkbar anhand der Wassertemperatur. Nur in der Inlap ist die Tempereratur durch die Decke geschossen und der Lüfter machte sich vergeblich ans Werk.

Ein Thermostatwechsel im Winter 2015/2016 und eine ausgiebige Testrunde im Frühjahr beendete für mich dieses leidige Thema.......denkste!

Most dritter Turn, Rückweg ins Fahrerlager Mopped kocht wieder, Kühler ist kalt. Ich könnt kotzen.

Habe das Thermostat kurzer Hand rausgeschmissen in der Hoffnung damit ist das Problem gelöst.........

Nächster Turn gleiche Nummer: Jetzt erst entdecke ich, dass der Kühler nur zur Hälfte mit Wasser gefüllt ist, der Ausgleichsbehälter dafür läuft über! -----------> Also Kopfdichtung durch.

Bin mal kurz in mich gegangen da ich nicht schon wieder am Ersten Tag heimfahren wollte:

Öl gecheckt-kein Wasser drinnen. Beim Teilehändler einen 1,8 bar Deckel für den Kühler organisiert und weiter gings...! Nicht schön aber hat funktioniert. Nach jedem Turn Wasser neu auffüllen und das Wochenende noch zu  Ende gebracht.

Also Kopfdichtung wechseln... Sachsenringtermin ist in zweieinhalb Wochen.... schaffe ich nie und nimmer (Baustelle am Haus geht vor, sonst steigt mir die Holde aufs Dach)! Ich habe mich also entschieden Sachsenring genauso abzuspulen. Nach jedem Turn Wasser auffüllen, und in Kauf nehmen das es Folgeschäden gibt.

Interresanterweise hielt das Ganze wesentlich besser zusammen. Maximal jeden vierten Turn ist der Kühler so belüftet gewesen, dass er auszufallen drohte. Ist es also extrem vom Vollgasanteil der jeweiligen Rennstrecke abhängig? Kein Wunder, dass ich das nie im Bereich der STVO simulieren konnte.

 

Lange, lange Vorrede kurze Frage:

Kann ich den Defekt zu 100% auf die Kopfdichtung schieben, oder sind bei dem besagten 2002er T595N Zylinderkopf auch schon mal Haarrisse zwischen Brennraum und Wassermantel aufgetreten. Ich habe Bedenken, dass ich den Schaden nicht eindeutig sehen kann, jetzt sehr aufwendig die Kopfdichtung umsonst wechsele und das Resultat erst nächstes Jahr auf der Rennstrecke überprüfen kann. Denn auf Landstraße verliert Sie im KKL keinen Milliliter Wasser. Habe jetzt im September extra noch einmal rückgebaut und habe notgedrungen ca. 400 Km meine nähere Umgebung unsicher gemacht!

Gibt es Firmen und oder Verfahren die ein solchen Defekt aufspüren können?

Danke für die Hilfe und mfG

 

Pavelbronkowski    

 

[joe8353]

Hi,

schau in Deinen Ausgleichsbehälter, ob der senkrechte Schlauch am Zulauf noch drauf ist.

Gerhard

Edith: Teil 38, sollte im vorderen, unteren Loch des AGB stecken (also Loch geht von oben rein, aber auf niedrigerem Niveau als der Überlauf. Wenn der Schlauch fehlt oder zu kurz ist, kann der Kühler zwar überschüssiges Wasser in den AGB drücken, aber nicht mehr zurücksaugen. Passt m.E. zu Deinem Fehlerbild. Hatte ich auch schon, ich merk nix von Folgeschäden.

 

Bearbeitet 25. November 2016 von joe8353

[Pavelbronkowski]

Also nochmal zur besseren Erklärung:

Der Motor belüftet unter Vollgas (normaler Rennstreckenbetrieb) innerhalb von 20 Minuten das Kühlsystem so dass der große KKL ausfällt weil der Wasserkühler nicht mehr befüllt ist. Das heißt es wird vom Motor her ein Gasdruck größer 1,8bar in den WKL gedrückt, und dort weicht das Kühlwasser in den AGB aus, und wenn der voll ist dann schön vor das Hinterrad. Dies geschieht meiner Meinung nach nur durch den Verbrennungsdruck auf Grund einer defekten ZKD oder eben eines Haarrisses im ZK.

Das von dir beschriebene Teil ist drin und funktioniert, da mein befüllen vor Ort immer so ablief: Kühlerdeckel Teil 2 auf , Brühe zurücklaufen lassen (die die noch im AGB war) und mit Wasser nachfüllen bis alles entlüftet ist. Kontrolle ob Wasserkühler warm wird im Betrieb und nach einem Turn Spiel von vorne

Mich interessiert echt nur ob bekannt ist, ob unsere Köpfe Haarrisse bekommen können? Gibt ja ein paar 600er Feilen wo das Thema Haarriss im Brennraum auf der Auslassseite öfters auftritt. Und wenn ja wie kontrolliert man das. Druckprüfung? Röntgen? Und wer macht sowas. Mir fällt  als Motoreninstandsetzer eigentlich nur ABP-Racing ein.

Bearbeitet 25. November 2016 von Pavelbronkowski

[Sandie]

Von Haarrissen am Kopf der N Modelle hab ich noch nie gehört. Ich tippe noch immer auf defekten Deckel.

[Pavelbronkowski]

Kühlerdeckel (falls du den meinst) kann ich auch ausschließen. Sowohl der originale 1,3bar als auch der verstärkte 1,8bar öffnende Deckel führten zu oben beschriebenen Belüften des WKL. Und das System ist nach außen dicht, also außer zum AGB-Überlauf habe ich keinen Tropfen Wasser verloren.

[joe8353]

Hi,

wenn Du einen Riß im ZK hast, sollte es bei warmem Motor in Kühler blubbern. Ich würd mal warm laufen lassen ohne Kühlerdeckel. Wenn dann Luftblasen rauskommen: ZK (oder die Dichtung) defekt. Schon mal geprüft, ob Wasser im Öl/Öl im Wasser ist? Brennräume abgedrückt?

Alternativ: Saison is eh rum, Kopf runtermachen

Gerhard

[Pavelbronkowski]

2 hours ago, joe8353 said:

wenn Du einen Riß im ZK hast, sollte es bei warmem Motor in Kühler blubbern. Ich würd mal warm laufen lassen ohne Kühlerdeckel. Wenn dann Luftblasen rauskommen: ZK (oder die Dichtung) defekt. Schon mal geprüft, ob Wasser im Öl/Öl im Wasser ist? Brennräume abgedrückt?

Jetzt lest doch auch mal was ich schreibe:

- Kein Wasser im Ölkreislauf

- Blubbert nicht und funktioniert auch unter Straßeneinsatzbedingungen

- Belüftung WKL nur unter Vollgas  (Rennstrecke d.h. 20min Gänge unter Vollgas durchballern)

 

Mopped wird gerade auseinander genommen für Dichtungswechsel. Ich habe nur Schiss, dass ich den Fehler nicht lokalisieren werde weil er einfach zu klein ist.

Wenns nicht die Dichtung ist habe ich 200 Euro Material für nichts investiert. Die Schrauberei ist mir Wurscht.....

[joe8353]

Bau nen neuen Motor ein, dann hasde Ruhe.

[Speedy-q]

Den ausgebauten Kopf kannst du unter realen Bedingungen (im heißen Wasserbad) abdrücken lassen. Haarisse sollten so erkennbar werden. Ich hatte das vor einigen Jahren bei meinem 509er Kopf  machen lassen, da ich auch Probleme mit ominösem Kühlwasserverlust hatte (der Kopf war aber OK).

Frag mich aber nicht, wer das damals gemacht hatte ...  ... da müsste ich erst nach der Rechnung suchen.

 

Bearbeitet 5. Dezember 2016 von Speedy-q

[Pavelbronkowski]

So mal kurze Rückmeldung:

Am auseinander gebauten Motor lies sich der Schaden jetzt relativ klar erkennen:

Dichtung kaputt an der engsten Stelle zwischen Zylinder 2 und 3. Da ich 2012 bereits auf eine neuere Kopfdichtung gewechselt habe, die aus vier Einzelblechen besteht, hats da zwischen den Blechen in den Wassermantel gedrückt. Hab die Bleche auseinander gebastelt, und zwischen zwei inneren Blechen war an der besagten Stelle schwarzer Russ. Hat leider nicht nur die Dichtung nachhaltig zerstört sondern auch am Kopf einen tieferen Abdruck hinterlassen. Also einmal den Kopf noch zusätzlich planen lassen, und dann schön wieder zusammenbauen....

Das Warum lässt sich dann wohl auch nicht mehr beantworten. Zum einen hatte ich 2014 mit einem kaputten Thermostat für einen thermischen Koller gesorgt, zum anderen sollten wohl  die letzten 4 Jahre  Rennstrecke auch dazu beigetragen haben    

Bearbeitet 29. Dezember 2016 von Pavelbronkowski