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Brünn, die tschechische


kneegrinder

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Steht zwar auch im r4Fun Forum, dennoch auch hier zum Nachlesen...

Nun denn,

ich möchte vorher abschweifen...

Viele Monde lang mache ich nun den Job eines weltweit kämpfenden Ritters der Schweizer Qualität in der Druckweiterverarbeitung. Da die von uns angestrebte Qualität so gut ist, dass auch unsere Abteilung immer sehr gut ausgelastet ist, bedarf es vieler Aufmerksamkeit und Stunden um die Kunden bei Stimmung zu halten. Die beim täglichen Kampf entstandenen Staubwolken und Unstimmigkeiten müssen deswegen vermehrt mit Friedenspfeiffen und lecker Hopfen und Malz ausgeglichen werden. Dies will noch seine Folgen haben tun...

Wie dem auch sei, um dem oben beschriebenen zu entfliehen war der Kampf der Zeiten in Brünn angesagt. Gerade erst aus dem Bush Land zurück, Töff eingeladen und ab nach Tschechien. Viele Wasserlöcher später endlich dort, es kam Freude auf. Die Kaltmetallrösser ausgepackt und erst mal die trockenen Hals mit gegärtem Saft gespült.

Ein neuer Tag bricht herein, es wirkt etwas bewölkt aber trocken. Dies soll aber der Nervosität nichts abtun, dies muss wohl so sein. Endlich mal die brünn`sche Prärie runterreiten, dieses Mal mit einem kleinen Ross, das grosse musste zu Hause bleiben. Nach dem grossen BlaBla des Häuptling Neureiter wirkte das Tor zu der Prärie etwas eng, es waren viele Reiter mit derselben Idee unterwegs. Nach den ersten Turn einschiessen, wollte ich nun die Messer auspacken, die Zügel so packen dass sich die menschliche Muffe nun soweit öffnet um über dass auch offenstehende Mund dem Luftwiderstand zu trotzen. Nun, anhand der oben beschriebenen Anleitung, die Kämpfe für die Schweizer Qualität, keine Messer waren gross genug, die Muffenöffnung liess optimalst einen Sound eines herumschwirrenden Luftballons zu. Akku leer..... :?

Habe mich und mein Ross versucht zu motivieren, einige Bohen gebrüht, getrocknete Schweizer Kräuter in Brand gesetzt, nichts brachte mir den Biss zum bereit stehenden Kampf in der wunderschönen tschechischen Prärie zurück. Die Sanduhr zeigte auch nicht weniger als 2:21,5 an, trotz verbissenen Versuchen. Nun denn, der neue Kurhubzügel und deren ungünstiger Verlegung war nun auch nicht hilfreich und zeigte sich mit unmotivierter und verspäterter Gasannahme. Dies konnte zwar behoben werden, die Sanduhr zeigte sich aber unbeindruckt. Nachdem sich die Sonne vom Höchststand verabschiedet hat und sich gegen Westen wandte meldete sich der Häuptling wieder und rief zu dem Messen der Sanduhren auf, es solle Ihm helfen in seiner Aufstellung der Riter/Ross des morgigen Messen. Ich setzte nun denn nochmal meine Einleitung resp. die sprichwörtliche leere Flasche ein und die Sanduhr zeigte sich bei 2:24 ruhig... :cry:

Die Sonne setzte sich, mit gesenktem Kopf ging es Richtung Wigwam. Auch das sonst leckere Hopfen der hiesigen Prärie schmeckte nicht, es schmeckte fahl, nicht nach prickelndem Erfolg. Die Nacht eher unruhig, Gedanken um die ach so gewünschten Bremspunkte mit Muffenweitöffnung, grosse silbrige und zeischneidige Messer schwirren in der Traumblase durchs Zimmer..

Ein neuer Tag bricht heran, die Sonne zeigt sich aus Trotz der schlechten Sanduhrstände kaum. Der Häuptling rief nach freiem Reiten nun zum zweiten Sanduhrstest zweck der Reiter/Ross Aufstellung. Nun denn, die Sanduhr zeigt die ersten Schwächen, die Körner stoppten bei 2:21,9. Laut dem Häuptling darf ich mich gerade noch so in den hinteren Reihen aufstellen, mein Blutsbruder schlug mich mit 2:21,6, sonst waren da minimum 2 Sekundenkörner mehr auf seiner Uhr. Der erste, ein redlicher Hufbeschöniger Namens Ansgar demütigte mit seinem alten Ross alle mit einer 2:12...

Als die Sonne erneut gegen Westen zog, kamen die grossen Rösser zum Genuss des ersten Vergleiches, leider pisselte der von oben auf die Rechts nach Start/Ziel, was das ungehemmte Zügelreissen verhinderte. Das Rennen der 3/4 Zucht, verlief trocken, obwohl einer der Reiter durch einige Regentänze etwas anderes hervorrufen sollten.

Der Regen kam, wie es auch sein sollte für die kleinen Rösser. Es öffnete die Schleusen, als es darum ging etwas nachzuholen. Sogar lustige kleine Eisbällchen waren dabei, es galt Land unter. Da die Zweitbehufung mit eingeritzem Profil resp. Weichbehufung fehlte, setzte ich mich und gab mich der Friedenspfeiffe hin.

Ein anderer, die Mokasins auf dem Boden nachschlarpenden Rückzug ins Wigwam...

Der neue Tag versprach anhand des Wettermannes zu 70% Regen, der ganze Morgen durfte trocken geritten werden. Trotz erneuter Suche nach Messer und verkrampften Versuchen die Muffe zu öffnen blieben erfolglos, mehr als konstante 2:22 zeigte mir die verfluchte Sanduhr nicht.

Am Nachmittag rief der Häuptling zu einem neuen Vergleich auf, dies mal doppelte Distanz zur Erhöhung der Kondition. Die ganz grossen durften im Trockenen spielen, bei allen anderen war plantschen angesagt. Bei den 3/4 Ross, gabs solche welche bei strömendem Regen mit Slicks draussen blieben, die haben wohl ein Säcklein mit Extra dicken Eier da drin.

Wie auch immer, da keine richtige Behufung die Sachen weggeräumt mit einer bestimmten aber bedrückten Stimmung.

Fazit:

- Brünn ist doch nicht so einfach obwohl schnell zu merken

- Die falsche Gaszugverlegung eines Kurzhubes und deren lustlosen Gasannahme kann zu lustigen Momenten führen

- Es kann auch den Besten passieren dass die Schrauben der Bremszangen nicht festgezogen werden

- Mit festangezogen Bremszangen bremst sich besser

- Auch nach 4 Jahren Töff fahren und einem Jahr auf der Renne kann ichs immer noch nicht, es bedarf viel Übungstunden

- Den Satz "Es steht jeden Tag ein Schnellerer auf" finde ich Scheisse

- Mit fortschreitendem Alter sind Auslandeinsätze wegen zu vielen Überstunden und Jetlag lange nicht mehr so gut wegzustecken

Anbei noch ein Link zu paar Pics, gut zu sehen dass ich in den Kurven noch zu weit vorne sitze, dies hilft nun beim Umsetzten oder für Druck auf Aussenraste gar nicht.

Achtung, erschreckende Bilder!!!

Wie auch immer, Brünn wird mich immer wieder sehen. Unter 2:20 muss im September anstehen, sonst organisiere ich ein Strick und Häckelworkshop.

Jemand Lust auf gestrickte Unterhosen?

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Hoi Reto

danke für den erfrischend lustig geschriebenen Beitrag.

Brünn ist meine Lieblingsstrecke und ein oder besser zwei grosse 'Starobrno' nach Feierabend spülen jeglichen Frust des vergangenen Tages zuverlässig weg...

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Hi,

man, man, da warst Du ja sicher enttäuscht, aber was solls, die Hauptsache ist doch, es macht einem Spaß und Rossi ist eh ne andere Liga :wink:

Lachen muß ich über Deine Schreibweise immer :laugh::laugh::laugh:

Gruß Sven

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Hallo, Reto!

Auch an dieser Stelle von mir noch einmal - schön geschrieben

:top:

Und das mit den "erschreckenden Bildern" stimmt ja gar nicht,

dank schwarzem Visier ... :whistle:

Grüße,

René

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