Ach je, ja, da scheiden sich die Geister... moderne Qualitätsöle für den normalen Fahrbetrieb beinhalten reichlich Reinigungs- und andere Zusätze, die dein Öl langzeitstabil halten. Wenn du nicht in der Wüste wohnst und moderate saisonale Laufleistungen hast, kannst du das Öl auch länger drin lassen. Mein Vater wechselt sein Öl alle 10.000 km, der fährt eine alte Kawasaki KZ 750 und fährt ca. 1500 km in der Saison. Das Teil läuft wie eine 1, immer noch der erste Motor, keine Probleme. Von daher sieht er den Sinn in häufigeren Wechseintervallen nicht. Hier wäre ein 300 V aber völlig fehl am Platze, das ist für solche Zwecke nicht geeignet.
Fährst du desöfteren Rennstrecke oder stellst den Motor eher fett ein, benutzt dein Bike auch im Winter usw., dann empfiehlt sich ein saisonaler Ölwechsel, wenn du der Maschine gutes tun willst und eine möglichst lange Lebensdauer anstrebst. Dann kannst du getrost auch das 300 V oder ein anderes Racing Oil benutzen.
Wenn man mal ehrlich ist, ist so ein Ölwechsel einmal im Jahr ja auch nicht teuer, zumal wenn man ihn selber machen kann. Ich gebe zu, ich mache das auch, obwohl ich seit ein paar Jahren eher zur erstgenannten Gruppe gehöre. Ich benutze auch Motul Öle und freue mich, wenn die schönen Farben der Öle im Ölschauglas so schön farbig bleiben am besten den Wechsel vor der Winterpause machen, nochmal ne Strecke fahren und dann abstellen. Dann hat dir das frische Öl den Dreck aus allen Teilen gespült und sich an deine Dichtungen gesetzt, wo es diese über den Winter schön geschmeidig halten kann. Aber wenn man schon so dekadent ist, dann sollte man auch nach ein paar Monaten in der Garage stehen daran denken, den Motor vor dem ersten Start ein paarmal nur per Hand oder mittels Anlasser ohne Zündung zu drehen, damit sich das seit Wochen in der Ölwanne befindliche Öl erstmal wieder schön an die zu schmierenden Stellen begeben kann. Das ist viel wichtiger als der Ölwechsel vor der Winterpause bzw. vor längerer Standzeit ...