Ich würde mal vermuten, dass es eine Frage der Wärmemengenspeicherfähigkeit Q(= m *cp* Delta T) ist, d.h. das mehr Metallmasse m (bei gleicher spezifischer Wärmekapazität cp) im Bremssystem mehr thermische Energie aufnehmen kann (bzw. die gleiche (aus einem Bremsvorgang eingespeiste) Energie bei größerer Masse der Scheiben zu einem geringerem Temperaturanstieg Delta T führt) und über eine größere Oberfläche dann auch besser wieder an die Umgebung abgeben kann; also hat man eventuell schon deswegen eher Doppelscheibenanlagen, wo es auf häufiges und intensives Wandeln kinetischer Energie in thermische Energie ankommt.
Vermutlich ist die Größe der Reibfläche auf der Scheibe (Zangengröße unf -fläche, Anzahl der Zangen) da eher entscheidend mit Bezug auf einen gleichmäßigen Lasteintrag, eine gleichmäßige Abnutzung der Beläge und vielleicht auch noch auf das Abführen von Wärme über eine größere Fläche von Relevanz.
Der Trick dürfte also darin bestehen eine Anlage zu kreieren, welche einerseits genug Masse hat um schnell und ausreichend thermische Energie aufnehmen zu können (ohne zu überhitzen) und diese dann so schnell wie irgend möglich (und ohne bleibende Verformungen) zu dissipieren, d.h. an die umgebende Luft bzw. andere Metallteile (Zangen, Bremsscheibenträger an Felge) abzugeben, und andererseits als meist ungefederte Masse mit rotierenden Anteilen möglichst gering ausfällt. Infrarotstrahlung dürfte wohl erst dann in Teilen relevant werden, denn Scheiben über 400 Grad warm werden.
( Bei bestimmten Citroen-Modellen waren sogar die Scheibenbremsen vom Rad (=ungefederte rotierende Masse) weg an das Getriebe (gefederte Masse) verlegt worden und mit den Rädern je über eine Kardanstange verbunden: Die Lager dürften gut belastet gewesen sein und ich wette, dass die schnell verschlissen waren, dafür waren die Räder deutlich leichter.
Bei ein Motorrad müsste man dann die Bremsscheibe an dem Getriebeausgang positionieren und hätte hinten nur das Kettenrad am Hinterrad. (Gab es das nicht sogar mal bei Gelöndemotorrädern?) Beim Vorderrad müsste man da eher die Bremse am Lenkkopf entweder über eine Art Kegelradumlenkungskonstruktion von der Radachse nach oben ansteuern, was vermutlich zu aufwendig wäre…